Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem hat Darstellungen Israels zur humanitären Lage in Gaza zurechtgerückt.
In einer Mitteilung des israelischen Militärs hieß es am Mittwoch, man habe die Einfuhr von Hilfsgütern für die katholische Pfarrei "ermöglicht". Dazu stellte die Kirchenleitung klar, dass die Hilfe weiterhin ausstehe. Die vorgeschriebenen behördlichen Prozeduren seien noch nicht abgeschlossen.
Am Dienstag hatten der katholische Patriarch Pierbattista Pizzaballa und sein griechisch-orthodoxer Amtskollege Theophilos III. die humanitäre Not in Gaza öffentlich angeprangert. Der Hunger sei sichtbar, Kinder bäten um Brot, erklärte Pizzaballa nach einem Besuch in der seit zwei Jahren umkämpften Enklave. Hilfslieferungen weiter hinauszuzögern, komme einem Todesurteil gleich und sei moralisch inakzeptabel.
Diplomatische Kirchenkritik am Militär
Zum Beschuss der Pfarrkirche vergangenen Donnerstag erklärte die Armee ebenfalls am Mittwoch, laut einer internen Untersuchung habe es sich um ein "Versehen" gehandelt. Man wolle künftig "die Treffgenauigkeit verbessern". In dem Bedauern des israelischen Militärs über entstandene Schäden wurden die nach Kirchenangaben drei Todesopfer nicht erwähnt.
Ein Sprecher des Patriarchats kommentierte dies, der Untersuchungsbericht mache die schwerwiegenden Gefahren durch Militäroperationen in der Nähe von religiösen und zivilen Einrichtungen deutlich. Er unterstreiche auch die "absolute Notwendigkeit, Grundsätze des humanitären Völkerrechts einzuhalten".