Kirche nimmt humanitäre Hilfe in Gaza wieder auf

"Irgendwo müssen wir anfangen"

Mit dem Waffenstillstandsabkommen zwischen Hamas und Israel ist auch die humanitäre Hilfe der Kirche im Gazastreifen wieder aufgenommen worden. "In diesen Tagen findet eine Lieferung statt", bestätigte Kardinal Pierbattista Pizzaballa.

 Ein Lastwagen mit humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen durchquert den Grenzübergang Rafah in Ägypten / © Mohammed Asad (dpa)
Ein Lastwagen mit humanitärer Hilfe für die Menschen im Gazastreifen durchquert den Grenzübergang Rafah in Ägypten / © Mohammed Asad ( dpa )

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, äußerte sich am Donnerstagabend gegenüber Journalisten zuversichtlich: Mit einem Ende der Kampfhandlungen könne auch das Material für die in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk "Malteser International" geplante Klinik eingeführt werden. Es lägen alle Genehmigungen vor, jedoch hätten die Kämpfe in Gaza-Stadt die Umsetzung der Pläne bisher verhindert.

Humanitäre Hilfe sei auch Rolle der Kirche

Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Debbie Hill/OSV news (KNA)
Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Debbie Hill/OSV news ( KNA )

Pizzaballa äußerte erneut Freude über den Abschluss des Abkommens. Man sei aber "nicht naiv" und wisse um die zahlreichen Hindernisse und Unwägbarkeiten. Es sei zu früh, über Frieden zu sprechen, für den erst die Grundlagen geschaffen werden müssten. "Doch irgendwo müssen wir anfangen." Die Bekanntgabe des Abkommens habe neue Energie und eine neue Atmosphäre gebracht. Die Rolle der Kirche ist laut Pizzaballa neben der humanitären Hilfe, wo immer sie nötig ist, Begegnungen und Dialoge zu ermöglichen.

Mit einer veränderten Lage in Gaza könne man sich stärker auf das von Israel besetzte Westjordanland mit seinen zahlreichen Problemen konzentrieren, so die Hoffnung Pizzaballas. Ein dauerhafter Frieden könne nur erreicht werden, wenn die Wurzeln des israelisch-palästinensischen Konflikts angegangen würden. Dabei müssten die Palästinenser dringend Teil des Plans für ihre Zukunft sein und dürften nicht ausgeschlossen werden. "Es ist an der Zeit, nicht über die Palästinenser zu sprechen, sondern mit den Palästinensern", so der Kardinal wörtlich.

 

Quelle:
KNA