Evangelische Kirche will kein eigenes Rettungsboot

"Kirche ist keine Reederei"

Die Evangelische Kirche reagiert zurückhaltend auf Forderungen nach Anschaffung eines kirchlichen Rettungsschiffes für Flüchtlinge im Mittelmeer. Man strebe eher ein breites gesellschaftliches Bündnis für den Erwerb eines Schiffes an.

EKD will zunächst kein eigenes Rettungsboot / © Deymos HR (shutterstock)
EKD will zunächst kein eigenes Rettungsboot / © Deymos HR ( shutterstock )

"Es wäre nicht sinnvoll, als EKD ein eigenes Schiff zu kaufen". Das sagte der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Dienstag). "Die Kirche ist weder eine Reederei noch eine Rettungs-NGO."

Auf dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund hatten die Teilnehmer eine Resolution verabschiedet, wonach die EKD selbst ein Rettungsschiff ins Mittelmeer schicken solle. Es genüge nicht mehr, die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen bei der Seenotrettung finanziell zu unterstützen.

Entscheidung im September

Bedford-Strohm sagte, die leitenden Gremien der EKD wollten, "dass das Projekt breiter verankert wird". Er kündigte an, die Kirche strebe ein "breites gesellschaftliches Bündnis an", das gemeinsam ein Schiff anschaffen solle. Ähnlich hatte sich zuletzt bereits ein Sprecher der EKD auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) geäußert.

Finanziert werden solle das Projekt über die Einwerbung von Spenden, so Bedford-Strohm. Ein Konzept dafür werde derzeit ausgearbeitet. Eine Entscheidung soll im September fallen.

 

 

Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz (epd)
Heinrich Bedford-Strohm / © Norbert Neetz ( epd )
Quelle:
KNA