Kirche im Bistum Trier wird Ziel von Kriminellen

Spenden sind weg

In der katholischen Kirche im rheinland-pfälzischen Temmels wurde der Opferstock aufgebrochen. Spenden in unbekannter Höhe wurden gestohlen. Immer öfter melden Kirchengemeinden zuletzt Diebstähle und Vandalismus.

Symbolbild Aufbruch eines Opferstocks / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Aufbruch eines Opferstocks / © Harald Oppitz ( KNA )

Erneut war eine Kirche im Bistum Trier das Ziel von Kriminellen. In der katholischen Pfarrkirche Sankt Peter in Temmels im Landkreis Trier-Saarburg wurde der Opferstock aufgebrochen und die Spenden der Kirchenbesucher wurden daraus entwendet, wie die Polizeidirektion Trier am Montag mitteilte. Die Tat fand demnach bereits am Donnerstag statt. Über die Höhe der Beute konnte nichts mitgeteilt werden.

Vandalismus

Vandalismus bezeichnet eine dem Anschein nach blindwütige Beschädigung oder Verwüstung fremden Eigentums. Geprägt wurde der Begriff in der Französischen Revolution durch Bischof Henri Gregoire von Blois. Der Geistliche prangerte damit 1794 die ausufernde Kunstzerstörung radikaler Gruppen von Arbeitern und Handwerkern an. Das Wort leitet sich ab von einem germanischen Stamm, der im Jahr 455 in Rom einfiel. Die Wendung "wie die Vandalen hausen" ging in den allgemeinen Sprachgebrauch ein.

Vandalismus in Kirchen / © Harald Oppitz (KNA)
Vandalismus in Kirchen / © Harald Oppitz ( KNA )

Bereits während der vergangenen Monate waren weitere Kirchen von Kriminalität betroffen, darunter auch der Trierer Dom: Eine mutmaßlich aus der Renaissance stammende Apostelfigur wurde dort entwendet. Die Bischofskathedrale zählt zu den Unesco-Welterbestätten in Trier.

Brennende Kerzen im Kirchenraum verteilt

Im ganzen Bistum habe es immer mehr Sachbeschädigungen und Diebstähle gegeben, sagte der Leiter des Amtes für kirchlichen Denkmalschutz, Georg Breitner, im Spätsommer. So vermeldete die Polizei beispielsweise einen Vandalismusfall in der Kirche Sankt Paulinus in Beuren, ebenfalls im Landkreis Trier-Saarburg gelegen. Dort seien Altar- und Opferkerzen angezündet und brennend im Raum verteilt sowie Sitzpolster mit heißem Wachs übergossen worden.

Auch die evangelische Kirche ist betroffen. Im Landkreis Bernkastel-Wittlich wurden im November auf ein Gebäude der evangelischen Kirchengemeinde Thalfang grüne Buchstaben gesprüht.

Bistum Trier

Das Bistum Trier ist das älteste in Deutschland. Es erstreckt sich über eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. Im Bistum Trier, das Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien hat, leben etwa 2,5 Millionen Menschen, davon sind 1,1 Millionen katholisch. 

Als erster Bischof von Trier gilt der Heilige Eucharius im dritten Jahrhundert. Das spätere Erzbistum, dessen Oberhirten seit 1198 auch Kurfürsten waren, war eines der wichtigsten im alten Reich. Es umfasste ein Gebiet vom französischen Stenay an der Maas im Westen bis vor Gießen im Osten. 

Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA