Kein Ende im orthodoxen Kirchenstreit um Afrika

Moskau oder Alexandrien?

Patriarch Theodoros II. von Alexandrien hat an alle Geistlichen in Afrika appelliert, die zur russisch-orthodoxen Kirche übergetreten sind, diesen Schritt rückgängig zu machen. Andernfalls drohten ihnen kirchenrechtliche Konsequenzen.

Drei Kuppeln einer russisch-orthodoxen Kirche mit Kreuzen  / © Galina Chet (shutterstock)
Drei Kuppeln einer russisch-orthodoxen Kirche mit Kreuzen / © Galina Chet ( shutterstock )

Der Patriarch äußerte sich in Kairo bei der Weihe eines neuen Bischofs für Uganda. Laut dem Internetportal orthochristian.com sind bereits mehr als 150 Priester in zwölf Ländern zur russisch-orthodoxen Kirche gewechselt. Allein in Kenia sollen es an die 100 sein.

Hintergrund: Kirchenkonflikt in der Ukraine

Afrika gehört zum kanonischen Territorium des Patriarchats von Alexandrien. Ende Dezember hatte die russisch-orthodoxe Kirche aber die Errichtung eines eigenes Exarchats für ganz Afrika verfügt. Hintergrund des russischen Kurses gegenüber dem Patriarchat von Alexandrien ist der innerorthodoxe Kirchenkonflikt um die Ukraine.

Patriarch Theodoros II. hatte die Ende 2018 gegründete autokephale (eigenständige) orthodoxe Kirche der Ukraine offiziell anerkannt, was Moskau zum Bruch mit Alexandrien veranlasste. Mit dem Aufbau einer eigenen russischen Kirchenstruktur in Afrika droht nun ein Konkurrenzkampf zwischen Moskau und Alexandrien um Gläubige, Priester und Kirchengebäude.

Quelle:
KNA