Katholischer Medienpreis wurde in München vergeben

Besondere Beiträge ausgezeichnet

Der Katholische Medienpreis 2025 ist am Donnerstag in München verliehen worden. Er ging an eine Journalistin und vier Journalisten. Laudator Michel Friedman nutzte seinen Auftritt für einen Appell zum Einsatz für die Demokratie.

Aufsteller Katholischer Medienpreis in der Katholischen Akademie in München / © Dieter Mayr (KNA)
Aufsteller Katholischer Medienpreis in der Katholischen Akademie in München / © Dieter Mayr ( KNA )

Den mit 5.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt der Dokumentarfilmer Volker Heise für die ARD-Produktion "Masterplan - Das Potsdamer Treffen und seine Folgen". Die Zusammenkunft rechter Vordenker, Politiker und Unternehmer im November 2023 führte zu anhaltenden Debatten über den Zustand der Demokratie in Deutschland.

In seiner Laudatio sagte der Publizist Michel Friedman, dank dieses Films werde es eines Tages nicht möglich sein zu sagen, "dass wir, die wir jetzt Zeugen unserer Zeit sind, es nicht gewusst hätten". Es werde unmöglich sein, sich die Hände in Unschuld zu waschen. Er rief die Menschen auf, sich stärker für die Demokratie einzusetzen. Allen Nörglern in diesem Land rate er: "Wählt bitte demokratisch, denn nur solange sie das tun, können sie nachts ins Bett gehen, gut schlafen, morgens aufstehen und wieder nörgeln."

Michel Friedman / © Oliver Dietze (dpa)
Michel Friedman / © Oliver Dietze ( dpa )

Dominik Stawski und Nico Schnurr wurden für ihren "Stern"-Artikel "Station 67" über Missstände in einer Kinderintensivstation in Hannover ausgezeichnet. Nadine Thielen erhielt die Ehrung für ihren ARD-Podcast "Im Fall Stefanie - Eine von 155". Darin erzählt sie die Geschichte hinter der Nachrichtenmeldung eines Mordes. Der erstmals vergebene Sonderpreis der Jury ging an Sascha Gröhl für die VOX-Serie "Herbstresidenz mit Tim Mälzer und André Dietz". Alle drei Auszeichnungen sind mit jeweils 2.500 Euro verbunden.

Blick auf die Schwächsten

Beim Festakt sagte der Münchner Kardinal Reinhard Marx, die Preisträger und Preisträgerinnen hätten dort Aufmerksamkeit geschaffen, wo Missstände übersehen, verdrängt oder als gegeben hingenommen würden. Sie richteten den Blick auf die Schwächsten und Hilfsbedürftigen und machten zugleich Hoffnung, so der Vorsitzende der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Journalisten trügen dazu bei, dass die offene Gesellschaft funktionsfähig bleibe, so der Kardinal. Auch Religionen seien etwa in Sachen Populismus und Rechtsradikalismus nicht immun. Für die katholischen Kirche räume er ein, "dass Journalismus auch für uns nicht immer nur Freude bringt". Aber gerade bei Punkten wie Missbrauch oder Finanzskandal sei er unter dem Strich dankbar dafür, dass es diese Medien gebe. Sie hätten geholfen, wach zu werden und nicht den falschen Weg zu verfolgen.

Der Katholische Medienpreis wird seit 2003 von der Deutschen Bischofskonferenz, der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten sowie dem Katholischen Medienverband vergeben.

Ausgezeichnet werden Beiträge, die gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und humanitäre Werte stärken.

Katholischer Medienpreis

Die Deutsche Bischofskonferenz, gemeinsam mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) und dem Katholischen Medienverband, vergibt seit 2003 jährlich den "Katholischen Medienpreis", der in der Nachfolge des seit 1974 verliehenen "Katholischen Journalistenpreises" steht. Der Preis soll Journalistinnen und Journalisten zu qualitäts- und werteorientiertem Journalismus motivieren.

Symbolbild Kirche und Medien / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Kirche und Medien / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA