Katholischer Medienpreis für "Süddeutsche Zeitung" und Arte

Journalismus mit christlichen Werten

Der Festakt findet erst im Herbst statt, doch die Gewinner stehen bereits fest: Der Journalist Johannes Böhme, der syrische Filmemacher Feras Fayyad und die Arte-Beauftragte Gudrun Hanke-El Ghormi erhalten den Katholischen Medienpreis 2018.

 (DR)

Böhme wird in der Kategorie "Printmedien" für seinen Beitrag "Sorgenkinder" in der "Süddeutschen Zeitung" geehrt, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mitteilte.

Darin berichtet der Autor über Kinder mit Körperbehinderungen, die er als Zivildienstleistender betreute und neun Jahre später erneut aufsucht, um zu sehen, wie sich ihr Leben aus schwierigen Anfangsbedingungen entwickelt. Der Beitrag entlasse den Leser nicht mit einfachen Antworten, hieß es zur Begründung. Böhme widme sich Menschen, "denen der Lebensrucksack schon in Kindertagen vollgepackt wird mit zentnerschweren Problemen".

"Dokumentation zwinge zum Hinsehen"

Fayyad und Hanke-El Ghormi bekommen die Auszeichnung in der Kategorie "Elektronische Medien" für den Film "Die letzten Männer von Aleppo". Zwei Jahre lang begleitete Fayyad die "Weißhelme", eine zivile Hilfs- und Einsatzgruppe, bei ihrer Arbeit in der vom syrischen Bürgerkrieg zerstörten Stadt. Die Dokumentation zwinge zum Hinsehen, so die Jury.

"Fayyad thematisiert das, was hierzulande immer seltener in dieser Klarheit bedacht wird: Die Menschen fliehen aus Syrien, weil dort Krieg herrscht!"

Beide Kategorien sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Bei der Produktion "Die letzten Männer von Aleppo" erhält Fayyad 4.000 Euro; Hanke El-Ghormi, die die Kinofassung für das Fernsehen bearbeitete, bekommt 1.000 Euro.

Sonderpreis

Auch bei dem mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis der Jury gibt es zwei Preisträger: Katja Grundmann und Anna Sprockhoff von der "Landeszeitung für die Lüneburger Heide". Geehrt werden Multimedia-Koordinatorin Grundmann und Redakteurin Sprockhoff für ihr Multimedia-Projekt über das Schicksal von jungen Flüchtlingen in Deutschland. Unter dem Titel "Aufwachsen als Flüchtlingskind - Ein Jahr danach" erschienen die Rechercheergebnisse auch als Printversion in einer Artikelserie.

Vier weitere Beiträge erhalten die undotierte Auszeichnung "journalistisch WERTvoll". In der Kategorie "Printmedien" werden gewürdigt die Arbeiten von Dimitri Ladischensky "Was vom Leben übrig bleibt" über einen verschwundenen Mann und seine zurückgelassenen Habseligkeiten in der Zeitschrift "mare" sowie von Katharina Frohne "Am Ende" über eine sterbenskranke Frau im "Weser-Kurier".

In der Kategorie "Elektronische Medien" befand die Jury Frank Meißners TV-Reportage "Schmidt Max und die Audienz beim Papst (Bayerischer Rundfunk) und Renate Bleichenbachs Beitrag "Die Sendung mit dem Elefanten: Planet Willi" (Kika) für "journalistisch WERTvoll".

Festakt im Oktober

Medienbischof Gebhard Fürst wird den Katholischen Medienpreis am 4. Oktober bei einem Festakt in Frankfurt am Main überreichen. Der Preis wird seit 2003 jährlich von der Deutschen Bischofskonferenz zusammen mit der Gesellschaft Katholischer Publizisten (GKP) und dem Katholischen Medienverband (KM.) ausgeschrieben.

Ausgezeichnet werden Beiträge, "die die Orientierung an christlichen Werten sowie das Verständnis für Menschen und gesellschaftliche Zusammenhänge fördern, das humanitäre und soziale Verantwortungsbewusstsein stärken und zum Zusammenleben unterschiedlicher Gemeinschaften, Religionen, Kulturen und Einzelpersonen beitragen".


Katholischer Medienpreis im Jahr 2016 / © Markus Nowak (KNA)
Katholischer Medienpreis im Jahr 2016 / © Markus Nowak ( KNA )
Quelle:
KNA
Mehr zum Thema