Katholische Publizisten beenden ihre Jahrestagung

Gegen Rechtsextremismus und für KI-Regeln

Zahlreiche Themen wie Rechtsextremismus, KI und das Verhältnis zwischen Katholiken und anderen Christen prägten die Jahrestagung der katholischen Publizistinnen und Publizisten GKP. Außerdem wurde der Vorstand neu gewählt.

Autor/in:
Gottfried Bohl
Mitgliederversammlung der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) / © Christian Klenk (KNA)
Mitgliederversammlung der Gesellschaft Katholischer Publizistinnen und Publizisten Deutschlands (GKP) / © Christian Klenk ( KNA )

Die Gesellschaft katholischer Publizistinnen und Publizisten (GKP) will sich abgrenzen von rechtsextremem Gedankengut und völkischem Nationalismus. Bei der Jahrestagung in Augsburg sprach sich der Verband außerdem für transparente und ethisch vertretbare Regeln im Umgang mit KI aus.

Vorschlag für eine mögliche Satzungsänderung

Die Mitgliederversammlung verabschiedete am Samstag einen Vorschlag für eine mögliche Satzungsänderung, die aber erst 2025 konkret beschlossen werden kann.

Dann könnte der Vorstand "einen Antrag auf Mitgliedschaft ablehnen oder ein Mitglied ausschließen, wenn es rassistische, fremdenfeindliche oder sonstige menschenrechtswidrige Auffassungen öffentlich kundgibt oder vertritt oder wenn es Organisationen und Parteien angehört oder unterstützt, die solche Auffassungen vertreten."

Johanna Rahner / © Fabian Mondl (KNA)
Johanna Rahner / © Fabian Mondl ( KNA )

Die Theologin Johanna Rahner warnte bei der dreitägigen Konferenz vor einem Wiedererstarken fundamentalistischer und antidemokratischer Elemente in allen christlichen Konfessionen. Die Kirchen müssten sich entschieden positionieren gegen eine Tendenz in gewissen christlichen Kreisen zu einem "reaktionären und identitären Traditionalismus in einer Übereinstimmung mit politisch-reaktionären Positionen nationalistisch-populistischer Kräfte".

Pariser Charta für KI und Journalismus unterstützen

Die GKP beschloss zudem, die Pariser Charta für KI und Journalismus zu unterstützen. Die definiert zehn ethische Kernprinzipien und propagiert unter anderem "eine klare und zuverlässige Unterscheidung zwischen Inhalten, die aus der physischen Erfassung der realen Welt stammen (etwa Fotos, Audio- und Videoaufnahmen), und solchen, die mit Hilfe von KI-Systemen erstellt oder erheblich verändert wurden".

Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Tagung war die Ökumene, also das Miteinander von Katholiken, Protestanten, Orthodoxen und anderen Christen. Darüber diskutierten hochrangige Vertreter der Kirchen aus Deutschland, aber auch die ehemalige Erzbischöfin Antje Jackelen aus Schweden.

Krise der Kirchen auch als Chance begreifen

Augsburgs katholischer Bischof Bertram Meier rief dazu auf, die Krise der Kirchen auch als Chance zu begreifen. Glaubwürdig seien Christen aber nur, wenn sie sich auch zu ihren eigenen Unsicherheiten bekennen.

Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bertram Meier, Bischof von Augsburg / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Meier dankte allen Medienvertretern für die kritische Berichterstattung, denn nur diese könne den Kirchen auf ihrem Weg helfen und sie weiterbringen. Konstruktive Kritik sei wichtig beim immerwährenden Ringen um die Wahrheit.

Joachim Frank als Vorsitzender bestätigt

Bei den turnusmäßigen Wahlen wurde der Großteil des GKP-Vorstands im Amt bestätigt. Unter anderem wurde Joachim Frank (58), Chefkorrespondent des "Kölner Stadt-Anzeigers", für eine vierte Amtszeit zum Vorsitzenden gewählt.

Joachim Frank, Journalist und Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten / © Julia Steinbrecht (KNA)
Joachim Frank, Journalist und Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Verband wurde 1948 gegründet als eine Art Schulterschluss der verbleibenden katholischen Publizisten nach NS-Zeit und Krieg. Mit ihren gut 550 Mitgliedern versteht sich die GKP als Netzwerk christlicher Menschen, die in allen Bereichen weltlicher und kirchlicher Medien arbeiten. Als Laienorganisation in der Kirche will sie Interessen ihrer Mitglieder in der kirchlichen und gesellschaftlichen Öffentlichkeit vertreten und Stellung beziehen.

Information der Redaktion, Tansparenzhinweis: Der Autor ist selbst Mitglied der GKP

Quelle:
KNA