Kardinal Puljic sieht Synodalen Weg skeptisch

Katholiken in Sarajevo haben keine "exotischen Ideen"

Der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, hat sich in einem Gespräch mit der Katholikinnen-Initiative Maria 1.0 kritisch zum Synodalen Weg in Deutschland geäußert. Vergleichbare Tendenzen sieht er in seiner Heimat nicht.

Logo und Aufschrift "Der Synodale Weg" auf einem weißen Blatt Papier / © Bert Bostelmann (KNA)
Logo und Aufschrift "Der Synodale Weg" auf einem weißen Blatt Papier / © Bert Bostelmann ( KNA )

Auf die Frage, ob Themen wie das Priesteramt für Frauen oder die Abschaffung des Pflichtzölibats auch die Katholiken in seinem Erzbistum bewegten, sagte der 75-Jährige: "Eine Kirche, die die Herausforderung des Kommunismus überstanden hat, hat keine solchen exotischen Ideen."

Solche Einstellungen beleidigten und erstaunten "unsere Gläubigen", so der Kardinal. Es könne über alle Themen Diskussionen geben, allerdings auf Grundlage des Evangeliums und nicht basierend auf Säkularismus und Relativismus. "Die religiöse Beliebigkeit hat es sich im Leben der Kirche bequem gemacht, aber wir müssen zum ursprünglichen Evangelium zurückkehren", erklärte Puljic, der auch Mitglied der Kongregation für die Evangelisierung der Völker ist.

Als Reaktion auf Maria 2.0 gegründet

Maria 1.0 war im Mai 2019 von der Schongauer Lehrerin Johanna Stöhr als Reaktion auf die Bewegung Maria 2.0 gegründet worden. Diese hatte sich zu einer bundesweiten Protestwelle gegen eine männerdominierte katholische Kirche und für den Zugang von Frauen zu Weiheämtern entwickelt.

Seit 1. Mai dieses Jahres hat die Eichstätter Studentin Clara Steinbrecher die Leitung von Maria 1.0 übernommen. Die Bewegung versteht sich als "Für-Bewegung" für die katholische Lehre. Das auf der Internetseite der Initiative zu lesende Interview ist laut Ankündigung Teil einer neuen Reihe mit "exklusiven Interviews", die in loser Folge veröffentlicht werden sollen.      


Quelle:
KNA
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