Katholiken im Bistum Würzburg kritisieren Bürgergeld-Debatte

"Wer Hilfe braucht, muss sie bekommen"

Würzburgs Diözesanratschef Michael Wolf bemängelt den politischen Streit um das Bürgergeld. Seine Kritik äußerte er auf der Herbstvollversammlung des Diözesanrats. Sozialpolitik müsse dem Menschen dienen, fordert Wolf.

Das Bürgergeld steht vor dem Start / © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)
Das Bürgergeld steht vor dem Start / © Karl-Josef Hildenbrand ( dpa )

Der Vorsitzende des obersten Gremiums nichtgeweihter Katholiken im Bistum Würzburg hat die politischen Auseinandersetzungen um das Bürgergeld kritisiert. Wer Hilfe brauche, müsse diese auch erhalten, sagte Michael Wolf laut Pressemitteilung am Sonntag auf der Herbstvollversammlung des Diözesanrats. "Das Infragestellen von Unterstützung aufgrund möglichen Missbrauchs ist nicht redlich." Zugleich müsse es Reformen geben, die sich mehr am Menschen als an Institutionen orientierten. Gerechte Sozialpolitik solle ein würdiges Leben ermöglichen.

Zur Diskussion um eine mögliche gesetzliche Neuregelung von Schwangerschaftsabbrüchen sagte Wolf, eine Änderung oder Aufweichung würde die Gesellschaft spalten. Die derzeitige Regelung habe sich nach jahrzehntelangen Debatten bewährt. Allerdings brauche es mehr gesellschaftliche Unterstützung für Familien und Alleinerziehende, damit es kein Armutsrisiko sei, Kinder zu bekommen.

Diözesanrat der Katholiken

Ein Diözesanrat soll alle Katholiken einer Diözese in die Gesellschaft hinein vertreten und den Bischof beraten. Seine Mitglieder sind vorwiegend sogenannte Laien. Es handelt sich in der Regel um gewählte Vertreter aus Pfarrgemeinderäten, regionalen Katholikenräten sowie aus katholischen Verbänden und Organisationen des jeweiligen Bistums. Dem Gremium gehören mitunter auch Kleriker an.

Die Vollversammlung des Diözesanrates tagt zweimal im Jahr. / © Tomasetti (DR)
Die Vollversammlung des Diözesanrates tagt zweimal im Jahr. / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA