Kardinal Woelki tauscht sich mit Ministerpräsident Wüst aus

Auf Wunsch des Erzbischofs

Kardinal Woelki und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst haben sich am Montag in Düsseldorf zu einem Gespräch getroffen. Man habe nicht über die Ermittlungen oder die Razzia im Erzbistum Köln gesprochen, hieß es.

Kardinal Rainer Maria Woelki verfolgt nach der Besichtigung der Restaurierungsarbeiten der Notre-Dame-Fenster die Reden / © Oliver Berg (dpa)
Kardinal Rainer Maria Woelki verfolgt nach der Besichtigung der Restaurierungsarbeiten der Notre-Dame-Fenster die Reden / © Oliver Berg ( dpa )

Dieses habe auf Wunsch des Erzbischofs stattgefunden, bestätigten Regierungskreise am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) einen Bericht der "Bild"-Zeitung (online). 

Dabei habe es sich um einen Austausch zu aktuellen, insbesondere kirchenpolitischen Themen gehandelt. Weder die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln noch damit zusammenhängende Vollzugsmaßnahmen wie die Razzia am Tag darauf seien Gegenstand des Gesprächs gewesen.

Vertrauenskrise in Köln war Thema beim Papst

Papst Franziskus empfängt Hendrik Wüst / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Hendrik Wüst / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Wüst hatte im März mit Papst Franziskus über die Vertrauenskrise im Erzbistum Köln gesprochen. "Viele Menschen sehen die Situation im Erzbistum Köln mit Sorge, auch ich persönlich", sagte der Ministerpräsident im Anschluss an die Privataudienz. Die Frage von Journalisten, ob auch die Zukunft Woelkis Thema des Gesprächs war, wollte der Ministerpräsident nicht beantworten.

Seit mehr als zweieinhalb Jahren herrscht in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese eine Vertrauenskrise, in die sich Franziskus 2021 einschaltete.

Rücktrittsgesuch nicht entschieden

Er schickte Kardinal Woelki in eine mehrmonatige Auszeit, die Anfang März 2022 endete. Seitdem ist Woelki wieder als Erzbischof in Köln tätig; Franziskus verlangte allerdings ein Rücktrittsgesuch von ihm. Über dieses hat das Kirchenoberhaupt bislang nicht entschieden.

Durchsuchung vor Journalisten - Woelki wehrt sich mit Anzeige

Nach den Durchsuchungen wegen Meineid-Vorwürfen gegen Kardinal Rainer Maria Woelki will der Geistliche Anzeige erstatten, weil Journalisten vorab darüber informiert worden sein sollen. "Was uns stört, ist nicht die Hausdurchsuchung, sondern dass die Information und der Termin offenbar an die Medien durchgestochen wurden", sagte Woelkis Anwalt Björn Gercke der "Zeit". Deshalb werde er im Namen des Kardinals Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Verletzung des Dienstgeheimnisses erstatten.

Köln: Autos stehen am Wohnsitz vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki / © Vincent Kempf (dpa)
Köln: Autos stehen am Wohnsitz vom Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki / © Vincent Kempf ( dpa )
Quelle:
KNA