Kardinal Koch ruft Anglikaner zu Einsatz für Ökumene auf

Suche nach Einheit

Kurt Kardinal Koch hat in einem Schreiben für die Lambeth-Konferenz der anglikanischen Kirche in Canterbury zu mehr Einsatz für die Einheit der Christen aufgerufen. Die Suche nach Einheit gehöre zum Wesen des christlichen Glaubens.

Podium des ökumenischen Panels der Lambeth-Konferenz / © Sabine Kleyboldt (KNA)
Podium des ökumenischen Panels der Lambeth-Konferenz / © Sabine Kleyboldt ( KNA )

Das betonte der vatikanische "Ökumeneminister" in einem am Donnerstag bei der Konferenz verlesenen Text. Die Gefahr, in verschiedene Richtungen zu gehen, sei in den vergangenen Jahrzehnten nicht kleiner geworden.

Kardinal Kurt Koch / © Francesco Pistilli (KNA)
Kardinal Kurt Koch / © Francesco Pistilli ( KNA )

Bemühungen um die Ökumene

Während die katholische Kirche stark auf ein einheitliches Verständnis von den Sakramenten und des kirchlichen Amtes abgehoben habe, hätten protestantische Gemeinschaften stärker den Pluralismus der Konfessionen unterstrichen. "Auf der einen Seite konnten in den bisherigen Phasen der Ökumenischen Bewegung weitgehende und erfreuliche Konsense über viele bisher strittige Einzelfragen des Glaubensverständnisses und der theologischen Struktur der Kirche erzielt werden", so Koch. Auf der anderen Seite jedoch bündelten sich die meisten der weiterhin bestehenden Differenzpunkte im nach wie vor unterschiedlich geprägten Verständnis der ökumenischen Einheit der Kirche.

Der Schweizer Kardinal konnte wegen einer Erkrankung nicht persönlich zu der etwa alle zehn Jahre stattfindenden Lambeth-Konferenz reisen, weshalb die Rede vor den anwesenden Bischöfen und Bischöfinnen aus aller Welt verlesen wurde.

Anglikanische Kirche

Die anglikanische Kirche entstand zur Zeit der Reformation in England. König Heinrich VIII. brach 1533 mit dem Papst, weil dieser sich weigerte, die Ehe des Königs zu annullieren. Als Oberhaupt einer neuen Staatskirche setzte sich Heinrich VIII. 1534 selbst ein. In Glaubensfragen blieben die Anglikaner zunächst bei der katholischen Lehre; später setzten sich protestantische Einflüsse durch. 1549 erschien das erste anglikanische Glaubensbuch, das «Book of Common Prayer».

Die Kathedrale von Canterbury, Sitz des anglikanischen Erzbischofs / © Sambraus, Daniel (epd)
Die Kathedrale von Canterbury, Sitz des anglikanischen Erzbischofs / © Sambraus, Daniel ( epd )
Quelle:
KNA