Kardinal betont Kontinuität von Franziskus und Benedikt XVI.

Gegenseitige Zuneigung

Immer wieder wird über Meinungsverschiedenheiten zwischen Papst Franziskus und seinem Vorgänger Benedikt XVI. spekuliert. Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat diese Mutmaßungen über Divergenzen nun zurückgewiesen.

Archivbild: Papst em. Benedikt XVI. und Papst Franziskus (r.) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Archivbild: Papst em. Benedikt XVI. und Papst Franziskus (r.) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Ihre Beziehung sei vielmehr gekennzeichnet von "Kontinuität im Lehramt und Besonderheiten im pastoralen Umgang", schreibt der zweite Mann des Vatikan in einem neuen Buch über die beiden Päpste, das am Dienstag im Italien erschienen ist.

In erster Linie bestehe zwischen Franziskus und seinem Vorgänger eine "lebendige gegenseitige Zuneigung", so Parolin im Vorwort des Buches "Eine einzige Kirche".

Das Werk enthält jeweils 16 nebeneinander gestellte zumeist katechetische Ansprachen von Franziskus und Benedikt XVI. Behandelt werden Themen wie Glaube, Kirche, Familie, Gebet, Wahrheit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe. Viele der Texte sind den wöchentlichen Generalaudienzen beider Päpste entnommen. Erschienen ist das 270 Seiten umfassende Buch im Verlag Rizzoli.

Texte verglichen

Die Idee zu dem Projekt sei bereits 2014 entstanden, sagte der frühere Leiter der Vatikanischen Verlagsanstalt, Giuseppe Scotti, der Zeitung "Avvenire" (Dienstag). Auslöser seien die oft sehr unterschiedlichen Reaktionen vieler Gesprächspartner auf den damals neuen Papst gewesen. Begeistert von dessen persönlichem Umgangsstil, seien etliche Beobachter verwundert gewesen über vermeintliche Brüche des Argentiniers zum Lehramt seiner Vorgänger.

Weil er damals gleichzeitig bei der vatikanischen Stiftung Benedikt XVI./Joseph Ratzinger war, so Scotti, habe er gut Texte des emeritierten Papstes mit denen von Franziskus vergleichen können.

Allerdings sei das Projekt damals nach ersten Gesprächen mit dem Verlag ins Stocken geraten.

 


Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Paulo Cunha (dpa)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Paulo Cunha ( dpa )
Quelle:
KNA