Kapitelsamt im Kölner Dom am zweiten Fastensonntag

Aus der Wüste auf den Berg

Am zweiten Fastensonntag hat Domkapitular Christoph Ohly in seiner Predigt auf die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor geblickt. Gemeinsam mit dem Evangelium der Vorwoche kündige sich hier bereits das Ostergeheimnis an.

Blick auf den Kölner Dom / © Grassmemo (shutterstock)

Zunächst schlägt Domkapitular Christoph Ohly eine Brücke vom ersten zum zweiten Fastensonntag. Ging es in der vergangenen Woche noch um die Versuchungen des Teufels in der Wüste, so steigt Jesus in der Schrift des zweiten Fastensonntags auf den Berg der Verklärung.

Mensch und Sohn Gottes

"Zusammen betrachtet, so formulierte es einmal Benedikt XVI. kündigen diese beiden Episoden – die Wüste und der Berg – das Ostergeheimnis an," zitiert Domkapitular Ohly den kürzlich verstorbenen emeritierten Papst.

"Auf der einen Seite sehen wir Jesus als den vollkommenen Menschen, der wie wir der Versuchung ausgesetzt ist. Und auf der anderen Seite betrachten wir ihn eben heute als den Sohn Gottes, der uns Menschen vergöttlicht," stellt der Domkapitular fest.

Das Evangelium von der Verklärung lade dazu ein, "das Wort Gottes zum täglichen Wegbegleiter und Maßstab der Fastenzeit zu machen", erklärt Ohly.

Übertragung

DOMRADIO.DE übertrug am zweiten Fastensonntag das Kapitelsamt in lateinischer Sprache aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Christoph Ohly. 

Es sang der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Patricia Langenmantel. An der Orgel: Winfried Bönig. 

Der Mädchenchor singt auf dem Podest im südlichen Seitenschiff des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti (DR)
Der Mädchenchor singt auf dem Podest im südlichen Seitenschiff des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Blick auf das Evangelium am zweiten Fastensonntag

"Jesus nahm Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg." (Mt 17,1)

Impuls zum Evangelium Mt 17,1-9 von Christian Schuler

Manchmal muss man das Abseitige aufsuchen, das »Nebendraußen« (Hermann Lenz), in dem scheinbar nichts geschieht, damit dann doch etwas geschieht – mit uns. Die seltenen Visionen geschehen den Jüngern mit Jesus fast immer an abgelegenen Orten, an Ufern, auf dem Wasser, auf Bergen. Fast immer abseits der Städte, der Häuser und ausgebauten Straßen, der Paläste und Tempel. Abseits vor allem der erregten Dispute, Diskussionen und Deutungen. In diese werden die Jünger (und wir) dann wieder früh genug verstrickt: Was geschah da mit Mose und Elija? Wieso drei Hütten? Und warum sollen die Jünger niemandem etwas erzählen? Darüber muss gesprochen und nachgedacht und meditiert werden. Wichtig ist aber zunächst, dass überhaupt etwas mit uns geschieht, ein Leuchten, ein Tönen, etwas zum Fürchten und etwas, was die Furcht überwindet.

Aus: TeDeum – Das Stundengebet im Alltag, März 2023, www.tedeum-beten.de

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