Kann der Kölner Dom den Stürmen trotzen?

Wenn es zwischen den Türmen pfeift

Kaum ist das Sturmtief "Zeynep" vorübergezogen, kündigt sich "Antonia" an. Doch was bedeuten solche Wetterlagen mit Windstärke 12 für Bauwerke wie den Kölner Dom? Halten sie dem Stand oder gibt es Schäden zu vermelden?

Absperrung vor dem Kölner Dom / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Absperrung vor dem Kölner Dom / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

DOMRADIO.DE: Hat der Kölner Dom bei den Stürmen vom Wochenende was abgekriegt? Gab es irgendwelche Schäden?

Matthias Deml (Pressesprecher der Kölner Dombauhütte): Bisher ist nichts bekannt. Ich habe vorhin noch mal mit unserem Hüttenmeister gesprochen, der bestätigt hat, dass keine kleineren Bauteile bekannt geworden sind, die es bei dem Sturm am Wochenende und heute vom Dom heruntergeweht hätte.

Matthias Deml

"Ab starken Windstärken kann es immer wieder passieren, dass kleinere Gesteinsbrocken, die sich gelöst haben, vom Bau herunterfallen."

DOMRADIO.DE: Welche sind denn die Schwachstellen beim Kölner Dom bei Sturm?

Deml: Im Großen und Ganzen ist die Architektur sehr gut in der Lage, auch mit starken Störungen umzugehen. Es ist aber natürlich so: Der Dom ist ein Natursteinbau und Stein verwittert. Deswegen kann es ab starken Windstärken immer wieder passieren, dass kleinere Gesteinsbrocken, die sich gelöst haben, vom Bau herunterfallen.

Deswegen sperren wir immer großzügig den Bereich um den Dom herum, wenn wir Böen ab Windstärke 10 erwarten. Aber ansonsten sind wir natürlich auch gut dabei, den Dom regelmäßig abzufahren und loses Material abzunehmen. Das bewährt sich, wie wir jetzt sehen, dass trotz der schweren Stürme, die wir die letzten Tage hatten, nichts runtergekommen ist.

Matthias Deml / © Melanie Trimborn (DR)
Matthias Deml / © Melanie Trimborn ( DR )

DOMRADIO.DE: Gibt es manchmal Sorgen vom Team der Dombauhütte um das Bauwerk und auch um die Menschen, die am Dom vorbeilaufen?

Deml: Sorgen um das Bauwerk brauchen wir uns, denke ich, nicht zu machen. Aber natürlich, wenn jemand dicht am Dom vorbeigeht und es würde auch nur ein kleiner Steinbrocken aus hoher Höhe runterfallen, ist das natürlich ein großes Risiko. Daher gehen wir auf Nummer sicher und sperren den Dom an solchen Tagen ab.

Auch heute ist noch gesperrt, da im Laufe des Tages noch heftige Böen angesagt sind. Morgen wahrscheinlich können wir dann die ganze Umgebung um den Dom wieder freigeben.

DOMRADIO.DE: Der Zugang vorne von der Domplatte her ist abgesperrt. Wo kommt man am besten in den Kölner Dom, wenn man rein möchte?

Deml: Sie kommen über die Nordquerausfassade in den Kölner Dom hinein. Das Maternusportal ist geöffnet; das ist die Bahnhofsseite. Wenn Sie beim Bahnhof die Treppen hoch gehen, kommen sie in den Dom hinein.

Das Interview führte Dagmar Peters.

Quelle:
DR