Das schreibt die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in der "Bild am Sonntag": "Sie werden durch tiefe Täler gehen im Leben, da ist es gut zu wissen, was Halt und Orientierung geben kann."
Auch die Kirchen sind gefragt
Auch stellten sich heute noch Fragen, die bereits in der Bibel verhandelt würden, etwa danach, wie Gott das Leid in der Welt zulassen könne und wer daran Schuld sei. Für junge Menschen sei es gut zu wissen, dass momentan Passionszeit sei: "Eine Gelegenheit, über das Leiden Jesu und das Elend der Welt nachzudenken. Eine Gesellschaft ist arm dran, wenn sie das ausblendet."
Daher brauche es auch "attraktive Angebote der Kirchen", etwa eine Konfirmandenzeit, "die für ein ganzes Leben Lust auf Bibel und Kirche macht". Bildungslücken in Sachen Christentum seien "inzwischen normal", so die Theologin. "Ostern verbinden viele nur noch mit Küken und Eiern. Pfingsten bleibt nahezu allen Deutschen ein Rätsel." Das mache sich auch im Religionsunterricht bemerkbar.
Zusammenhänge kennen
Dort gehe es aber letztlich weniger um praktizierte Religion, betont Käßmann: "Da wird nicht gebetet und gepredigt, sondern nachgedacht, gefragt und hoffentlich auch verstanden." Die Geschichten und Rituale, die sich etwa aus den biblischen Büchern entwickelt haben, hätten "unser Land geprägt". Es sei wichtig, diese Zusammenhänge zu kennen.
