Holocaust-Überlebende können nach Worten des Präsidenten der Claims Conference, Gideon Taylor, der Welt ein Beispiel sein. "Ihr Mut, wieder aufzubauen, zu erinnern und die Lehren des Holocaust weiterzugeben, ist ein tiefgreifendes Geschenk", betonte Taylor am Dienstag in New York.
Anlass ist die geplante "International Holocaust Survivors Night" am Donnerstag, die die Überlebenden der Nazi-Verbrechen und ihr Wirken würdigt. Allen Überlebenden weltweit solle tiefer Dank dafür ausgesprochen werden, "dass sie unseren Weg in die Zukunft erhellen". Am Donnerstag ist auch der fünfte Tag des jüdischen Lichterfestes Chanukka.
Bei der virtuellen Veranstaltung werden den Angaben zufolge Grußworte von zahlreichen Prominenten vorgestellt, unter anderem von den Schauspielerinnen Barbra Streisand und Jamie Lee Curtis. Geplant sei zudem eine Kerzenzündzeremonie in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.
Wer an der "International Holocaust Survivors Night" teilnehmen möchte, könne zum Beispiel auch Fotos und Videos auf Social-Media-Plattformen teilen. An der virtuellen Veranstaltung nehmen den Angaben zufolge Menschen aus fast 20 Ländern teil.
"Leid verwandeln"
Greg Schneider, geschäftsführender Vizepräsident der Claims Conference, erklärte: "Holocaust-Überlebende haben der Welt gezeigt, was es bedeutet, Leid in Aufgabe und Verantwortung zu verwandeln. Ihre Resilienz hat nicht nur Familien und Gemeinschaften wiederaufgebaut, sie hat auch die Menschlichkeit an sich gestärkt." Durch ihre Zeugnisse, ihr Eintreten und ihr "unerschütterliches Bekenntnis zur Wahrheit" zeigten sie den Menschen bis heute, was moralischer Mut bedeute.
Die 1951 gegründete Conference on Jewish Material Claims Against Germany (Claims Conference) mit Büros in New York, Israel, Deutschland und Österreich sichert nach eigenen Angaben die materielle Entschädigung für Holocaust-Überlebende weltweit. Nach Verhandlungen mit der Claims Conference habe die Bundesregierung seit 1952 mehr als 95 Milliarden US-Dollar an Entschädigungsleistungen an Einzelpersonen für Leid und Verluste infolge der nationalsozialistischen Verfolgung gezahlt.