Der Holocaust: systematischer Völkermord an sechs Millionen Menschen

Zaun in Auschwitz-Birkenau / © Markus Nowak (KNA)
Zaun in Auschwitz-Birkenau / © Markus Nowak ( KNA )

Holocaust ist die nahezu weltweit gebräuchliche Bezeichnung für den Völkermord an der jüdischen Bevölkerung Europas durch die Nationalsozialisten. Ihm fielen etwa sechs Millionen Menschen zum Opfer. In Polen wurden rund 90 Prozent der Menschen jüdischen Glaubens umgebracht, in anderen europäischen Ländern wie in Ungarn oder den Niederlanden mehr als 70 Prozent. Der Begriff Holocaust stammt vom griechischen Wort "holokauston" und bedeutet Brandopfer (wörtlich: "ganz verbrannt").

Menschen jüdischen Glaubens verwenden meist das hebräische Wort Schoah - Katastrophe. Mit dem deutschen Überfall auf Polen im Sommer 1939 ging eine Radikalisierung der nationalsozialistischen "Judenpolitik" einher. Die deutschen Besatzer richteten Ghettos für die jüdische Bevölkerung ein. Dort starben monatlich Tausende Menschen an den katastrophalen Lebensbedingungen oder an den Folgen der Zwangsarbeit, die sie leisten mussten.

Die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten erhielt eine neue Dimension, als das Deutsche Reich im Juni 1941 den Krieg gegen die Sowjetunion begann. Mordkommandos erschossen in der Folge jüdische Kinder, Frauen und Männer und verscharrten sie in Massengräbern. Im Verlauf des Jahres 1941 beschloss die NS-Führung die Ermordung aller Juden, die im deutschen Machtbereich lebten. Die systematische und koordinierte Umsetzung des Völkermordes in Europa wurde auf der Wannsee-Konferenz (Januar 1942) besprochen. Jüdische Menschen wurden aus verschiedenen Ländern in Lager gebracht und dort vor allem durch den Einsatz von Giftgas umgebracht. (dpa)