Initiative begrüßt Erklärung zu katholischem Reformdialog

"Spielregeln einhalten"

Bislang ist das Echo auf die jüngste Vatikanreise deutscher Bischöfe überschaubar. Für manche liegt die Antwort auf der Hand. Eine eher konservative Initiative äußert sich nun positiv. Was bedeutet das Treffen für den Reformdialog?

Symbolbild: Reformen und Veränderungen. / © sulit.photos (shutterstock)
Symbolbild: Reformen und Veränderungen. / © sulit.photos ( shutterstock )

In der Debatte über mögliche Reformen in der katholischen Kirche begrüßt die Initiative "Neuer Anfang" die jüngsten Signale aus Rom. Nach dem Treffen deutscher Bischöfe mit hochrangigen Vatikanrepräsentanten gebe es nunmehr einen klaren Rahmen, urteilte die im konservativen Spektrum beheimatete Initiative am Samstag in München. "Die deutschen Spieler werden nicht vom Platz verwiesen, aber ab jetzt ist klar, dass sie die Spielregeln einzuhalten haben."

Am Freitag hatten sich Vertreter der Römischen Kurie und der Deutschen Bischofskonferenz darauf verständigt, sich mit Blick auf die Debatten über den Fortgang des Synodalen Weges künftig enger abzustimmen. Der 2019 von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gestartete Dialog zur Zukunft der Kirche in Deutschland stieß im Vatikan wiederholt auf Kritik.

"Formen der Synodalität"

Zuletzt ging es um die Gründung eines Synodalen Ausschusses. Dieser sollte einen Synodalen Rat vorbereiten, in dem Bischöfe und Laien gemeinsam über wichtige innerkirchliche Fragen in Deutschland beraten und beschließen wollen. Dies hatte der Vatikan abgelehnt, weil er darin eine mögliche Verletzung des allgemeinen Kirchenrechts und der Lehre von der Kirche als einer Hierarchie erkannte, in der die Bischöfe und der Papst die letzte Verantwortung haben.

Laut der im Anschluss an das Treffen im Vatikan veröffentlichten Mitteilung von Heiligem Stuhl und Deutscher Bischofskonferenz sagten die deutschen Bischöfe zu, die "Formen der Synodalität", über die im Synodalen Ausschuss beraten wird, dem Heiligen Stuhl zur Approbation vorzulegen.

Wort treu oder Nebelkerzen

Damit traue Rom den Deutschen zu, "den eigenen Kurs in die Spur des Zweiten Vatikanums und die Lehre der Kirche zurückzuführen - trotz der zahlreichen Ausschermanöver in den vergangenen fünf Jahren", so die Initiative "Neuer Anfang". Jetzt stünden die Deutschen in der Pflicht.

"An ihnen ist es, zu beweisen, ob sie ihrem Wort treu sind oder nur Nebelkerzen angezündet haben, als sie versprachen, 'konkrete Formen der Synodalität in der Kirche in Deutschland zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit der Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, den Vorgaben des Kirchenrechts und den Ergebnissen der Weltsynode stehen'." - Der Begriff "Ekklesiologie" bezeichnet die Lehre über die Kirche.

Synodaler Weg

Der Begriff "Synodaler Weg" verweist auf das griechische Wort Synode. Es bedeutet wörtlich "Weggemeinschaft"; im kirchlichen Sprachgebrauch bezeichnet Synode eine Versammlung von Bischöfen oder von Geistlichen und Laien.

Der Reformdialog Synodaler Weg dauerte von Ende 2019 bis Frühjahr 2023. Dabei berieten die deutschen katholischen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zusammen mit weiteren Delegierten über die Zukunft kirchlichen Lebens in Deutschland.

Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Das gelochte Metallkreuz und Teile des Schriftzugs Synodaler Weg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA