Kardinal Turkson wartet auf Papst-Wort zur Entwicklungsbehörde

"Ich stehe dem Heiligen Vater zur Verfügung"

Kurienkardinal Peter Turkson, der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde, hat Spekulationen zu seiner zeitnahen Ablösung gedämpft. Alle Amtszeiten seien regulär auf fünf Jahre beschränkt und seine aktuelle Amtszeit laufe entsprechend aus.

Kardinal Peter Turkson / © Paolo Galosi/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Peter Turkson / © Paolo Galosi/Romano Siciliani ( KNA )

Das erklärte der Präfekt am Dienstag. Damit habe er sein Amt zurück in die Hände des Papstes gelegt und warte auf dessen Entscheidung. "Ich stehe dem Heiligen Vater zur Verfügung", so Turkson, der am Tag zuvor - ohne weitere Angabe von Details - von Papst Franziskus zu einer Privataudienz empfangen worden war.

Laut Medien von Mitarbeitern verabschiedet

In den vergangenen Tagen hatten einige Zeitungen übereinstimmend berichtet, dass der Leiter der vatikanischen Entwicklungsbehörde kurz vor der Ablösung stehe. Von seinen Mitarbeitern habe er sich bereits verabschiedet, hieß es. Hintergrund sei, so die Medienberichte, dass eine interne Untersuchung im Sommer gravierende Führungsmängel im Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen ergeben habe.

Turkson hatte sich bereits am Sonntag per Twitter mit einem knappen Statement zu Wort gemeldet. Auch darin hatte der aus Ghana stammende Kardinal auf seine regulär auslaufende Amtszeit hingewiesen. "Jetzt muss eine neue Entscheidung des Papstes abgewartet werden", so der Kardinal, der 2016 zum Leiter der Entwicklungsbehörde ernannt wurde.

Synergien schaffen

Das Dikasterium umfasst seit 2017 unter Turkson die früheren Aufgabengebiete der Päpstlichen Räte für Gerechtigkeit und Frieden, für Migranten und für Gesundheit. Ebenfalls integriert wurde der Rat "Cor unum". Papst Franziskus wollte mit der Zusammenlegung Synergien schaffen.

Im Juni hatte der Vatikan mitgeteilt, dass das Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen einer internen Visitation unterzogen werde. Damals hieß es, es handle sich um eine "normale Untersuchung der Aktivitäten" unter der Leitung des Erzbischofs von Chicago, Kardinal Blase Cupich.


Quelle:
KNA