Hunderte Gläubige beten nach erneuter Atemkrise für Papst Franziskus

Papst Franziskus geht es wieder schlechter

Der Zustand von Papst Franziskus hat sich am Freitagnachmittag verschlechtert. Der 88-Jährige erlitt eine neuerliche Atemkrise. Die ärztliche Prognose bleibe "zurückhaltend". Am Abend beteten erneut hunderte Gläubige für den Kranken.

Eine Frau nimmt an einem Rosenkranzgebet für die Gesundheit von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil / © Kirsty Wigglesworth/AP (dpa)
Eine Frau nimmt an einem Rosenkranzgebet für die Gesundheit von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil / © Kirsty Wigglesworth/AP ( dpa )

zum Gebet

Vatikan-Update am 01.03.: "Die Nacht verlief ruhig, der Papst ruht sich aus."

Am späten Freitagabend kamen erneut mehrere hundert Gläubige auf dem Petersplatz zusammen, um gemeinsam für die Gesundheit von Papst Franziskus zu beten. Den Rosenkranz leitete Victor Manuel Kardinal Fernández, der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre an. Zum täglichen Rosenkranzgebet vor den Stufen des Petersdoms hatte der Vatikan am Montag eingeladen. 

Kardinal Victor Manuel Fernandez (2.v.r) betet während eines Rosenkranzgebets für die Gesundheit von Papst Franziskus auf dem Petersplatz / © Kirsty Wigglesworthv (dpa)
Kardinal Victor Manuel Fernandez (2.v.r) betet während eines Rosenkranzgebets für die Gesundheit von Papst Franziskus auf dem Petersplatz / © Kirsty Wigglesworthv ( dpa )

"Seit 2.000 Jahren beten die Christen für den Papst, wenn er sich in Gefahr befindet", erklärte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Vorfeld. "Am Abend wollen wir in diese Bitte einstimmen." Anschließend beteten die Anwesenden das gemeinsame Rosenkranzgebet und baten die Gottesmutter Maria um Fürsprache für Papst Franziskus, der im römischen Gemelli-Krankenhaus liegt. 

Menschen nehmen an einem Rosenkranzgebet für die Gesundheit von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil / © Kirsty Wigglesworth/AP (dpa)
Menschen nehmen an einem Rosenkranzgebet für die Gesundheit von Papst Franziskus auf dem Petersplatz teil / © Kirsty Wigglesworth/AP ( dpa )

Neuerliche Atemkrise 

Papst Franziskus hatte am Freitagnachmittag eine neuerliche Atemkrise erlitten. Laut Vatikan verkrampften sich seine Atemwege (Bronchospasmus) bei der Inhalation, was zu Erbrechen und einer Verschlechterung der Atmung führte. Man habe sofort eine Bronchialabsaugung und eine mechanische, nicht invasive Beatmung vorgenommen. Franziskus sei die ganze Zeit über wach und orientiert gewesen und habe sich an den Maßnahmen beteiligt, hieß es.

Der Anfall führte zum Erbrechen, wobei der Papst davon auch Teile einatmete. Am Abend hieß es, der Papst werde nun mit einer Mund-Nase-Maske beatmet, der Sauerstoffaustausch der Lunge arbeite wieder wie vor dem Anfall.Die Prognose der Ärzte bleibt weiter bei "zurückhaltend" - das heißt, Franziskus ist nicht außer Lebensgefahr.

Ein solcher Bronchospasmus, bei dem es zu einer starken Verkrampfung der Atemwege kommt, die zur Atemnot führt, kann unter Umständen lebensbedrohlich sein. Die Ärzte gaben an, dass sie 24 bis 48 Stunden Zeit benötigten, um einschätzen zu können, ob sich der Gesamtzustand des Papstes durch diesen Vorfall, der sich am Freitag gegen 14 Uhr ereignete, verschlechtert habe.

Gesundheit hatte sich zunächst verbessert

Am Freitagmorgen hatte es noch geheißen, der Gesundheitszustand des Papstes verbessere sich weiter. Der Papst habe wie in den vergangenen Tagen eine ruhige Nacht gehabt und ruhe sich aus.

Unter den Betenden befanden sich am Freitag erneut viele hohe Geistliche. Der Vatikan hatte insbesondere die Mitarbeitenden der römsichen Kurie und der Diözese Rom dazu eingeladen. 

Seit zwei Wochen wird der Papst Franziskus nun wegen Komplikationen infolge einer Atemwegserkrankung im Krankenhaus behandelt. Kurz nach Beginn seines Klinikaufenthalts wurde eine beginnende beidseitige Lungenentzündung festgestellt, bereits am Samstag wurde über einen Anfall von Atemnot berichtet, weshalb die Sorge um den 88-Jährigen weltweit gewachsen war.

Papst Franziskus war im März 2013 als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. zum Kirchenoberhaupt gewählt worden. Inzwischen ist er der zweitälteste Papst der Geschichte.

Der Artikel wurde am 01.03. um 9:14 Uhr aktualisiert.

Papst Franziskus †

Jorge Mario Bergoglio wurde am 17. Dezember 1936 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires geboren. Von 1950 bis 1954 machte er eine Ausbildung als Chemietechniker. In den Jesuitenorden trat er 1958 ein. Danach vervollständigte er seine humanistischen Studien in Chile.

Er kehrte 1963 nach Argentinien zurück und schloss sein Philosophiestudium ab. Im kommenden Jahr wurde er zum Professor für Literatur und Psychologie, erst in Santa Fe, dann in Buenos Aires. Ab 1967 studierte er Theologie, in der Zeit erhielt er auch seine Priesterweihe (1969).

Papst Franziskus † (KNA)
Papst Franziskus † / ( KNA )
Quelle:
dpa , epd , KNA