Huber: Reformprozess in evangelischer Kirche unumkehrbar

"Große Bereitschaft zur Veränderung"

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat ihren "Zukunftskongress" am Samstag in Wittenberg abgeschlossen.
Mit dem dreitägigen Treffen habe sie einen Punkt in ihrem Reformprozess erreicht, hinter den sie nicht mehr zurückfallen könne, sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Bischof Wolfgang Huber, vor Journalisten. Nun müssten die Landeskirchen Projekte auswählen und Entscheidungen treffen. Der Kongress habe dazu viele Anstöße und gute Praxisbeispiele gegeben.

 (DR)

Der Berliner Bischof hob hervor, nicht die Frage nach der demografischen und finanziellen Entwicklung habe die Debatten dominiert, sondern die nach dem Auftrag der Kirche. Es gehe vor allem um drei Schlüsselthemen: die Frage nach Qualität, Form und Wiedererkennbarkeit des evangelischen Gottesdienstes, das Verhältnis von neuen und überlieferten Gemeindeformen sowie das Verhältnis zwischen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern. Huber betonte, der Blick auf die unterschiedliche Gemeindesituation in städtischen und ländlichen Regionen müsse mit der Diskussion über so genannte Profilgemeinden verknüpft werden. Am Ende der Diskussion werde aber kein zentraler Plan stehen, der einstimmig beschlossen werden müsse, so Huber.

"Große Bereitschaft zur Veränderung"
Die Präses der EKD-Synode, Barbara Rinke, erklärte, die "Kirche im Dorf" werde auch künftig ihren Stellenwert haben. Daneben müssten aber auch Profilgemeinden für unterschiedliche Zielgruppen gestärkt werden. Die nächste Synodentagung in Dresden werde sich mit den Themen des Kongresses weiter beschäftigen.

Nach Einschätzung Rinkes besteht bei allen Beteiligten eine große Bereitschaft zur Veränderung von Strukturen, auch wenn sie selbst davon betroffen seien. Es dürfe aber nichts überstürzt werden. Die "vielfältige Beteiligungsstruktur" in der evangelischen Kirche müsse auch bei diesen Prozessen zur Geltung kommen.