Huber hofft auf Impulse durch EKD-Kongress in Wittenberg

Auf Luthers Spuren

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, hofft auf Impulse für den kirchlichen Reformprozess durch den EKD-Zukunftskongress in Wittenberg. Er sei zuversichtlich, dass der Kongress zu einer "Vertiefung und Beschleunigung des notwendigen Veränderungsprozesses" führen werde, sagte Huber am Donnerstag vor Beginn der Tagung vor Journalisten. Zugleich räumte er ein, dass die Umsetzung von Veränderungen schwieriger sein werde als ihre Konzeptionierung.

 (DR)

Huber verwies darauf, dass beispielsweise die Pfarrer vor einem schwierigen Umstellungsprozess stünden und mehr Aufgaben bewältigen müssten. Er habe aber nicht den Eindruck, dass aus der Pfarrerschaft geschlossener Widerstand gegen den Erneuerungsprozess komme. In Wittenberg wollen rund 300 Vertreter der 23 evangelischen Landeskirchen bis Samstag über Reformvorschläge diskutieren, die in dem im Sommer veröffentlichten EKD-Impulspapier "Kirche der Freiheit" zusammengefasst sind.

"Abwarten ist keine Lösung"
Ursachen für notwendige Veränderungen in der evangelische Kirche sind nach den Worten von EKD-Ratsmitglied Marlehn Thieme der Alterungsprozess der Gesellschaft, zunehmende Mobilität, Veränderungen bei der Finanzierung sowie der Einstellung zu Institutionen. "Abwarten ist keine Lösung", verdeutlichte sie den Handlungsbedarf. Mit den Reformanstößen wolle die evangelische Kirche "Wachstum gegen den Trend" ermöglichen.
Der Wittenberger Zukunftskongress, so erwartet Thieme, werde
verdeutlichen: "Es ist gut, evangelisch zu sein." Erfahrungen aus den Landeskirchen könnten zusammengetragen und eine gemeinsame Orientierung über Reformschritte bis 2017 gefunden werden. Auf der Ebene der Landeskirchen und Gemeinden müssten die Reformimpulse auch umgesetzt werden. Zugleich stellte Thieme klar, dass in Wittenberg keine Entscheidungen fielen.