Hoffnung auf Papst-Treffen mit Vertriebenen im Südsudan

"Heute Frieden, nicht erst morgen"

Am Samstag wird Papst Franziskus Konfliktvertriebene in Südsudans Hauptstadt Juba treffen. Beobachter erwarten von dem katholischen Oberhaupt ein Signal der Hoffnung für den Frieden und die Zukunft.

Papst-Reise in den Südsudan: Menschen warten auf die Ankunft von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst-Reise in den Südsudan: Menschen warten auf die Ankunft von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Der Papst könne die Botschaft senden, "dass die Welt sich um das Leid der Südsudanesen kümmert", sagte der Bürgeraktivist Festo Bali Christopher in Juba der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sein Land brauche "heute Frieden, nicht erst morgen".

Neuer Mut durch den Papst

Priester Samuel Abe Joseph, Koordinator des Papstbesuchs, kündigte an, dass Franziskus den Gewaltopfern neuen Mut mache. Zudem werde er sie wohl ermutigen, "das Leid zu vergeben, das ihnen angetan wurde".

Auf einen Fahrplan Richtung gemeinsame Zukunft hofft auch Emmanuel Taban. Der Südsudanese floh 1994 aus seiner Heimat nach Südafrika, wo er heute als Arzt arbeitet. Er ist überzeugt: "Der Papst sollte den Vertriebenen versichern, dass sie keine Opfer sind – sondern unbezwungen. Dass Gott einen Plan für sie hat, sie aus dem Leid aufstehen und Großes vollbringen können."

Immer wieder Gewalt in der jüngsten Nation der Welt

2011 wurde der Südsudan unabhängig vom Sudan. Zwei Jahre später brach in der jüngsten Nation der Welt ein Bürgerkrieg aus. Obwohl dieser seit 2018 als beendet gilt, kommt es auch heute immer wieder zu Gewalt. Ein bewaffneter Konflikt um Vieh forderte am Donnerstag im Bundesstaat Central Equatoria mindestens 20 Tote. Die Behörden sprachen von einem barbarischen Angriff auf unbewaffnete Zivilisten.

Kurz vor der Ankunft des Papstes am Freitag berichtete der Bischof von Rumbek, Christian Carlassare, von seiner früheren Arbeit mit Vertriebenen. Eine seiner Gemeinden musste 2013 vor Kämpfern einer verfeindeten Volksgruppe fliehen. "Es begann als Notsituation, trotzdem können sie bis heute kein neues Leben beginnen", berichtete der Italiener. Die Binnenvertriebenen sehen sich nach Carlassares Worten als "Gefangene im eigenen Land".

Quelle:
KNA