Hilfsorganisationen und EU befürchten humanitäre Katastrophe

Flüchtlingsströme aus dem Libanon

Mit Schiffen verlassen die Flüchtlinge den Libanon. Viele landen auf Zypern, das Land gleicht einem einzigen Flüchtlingslager. Die Regierung hat bereits internationale Hilfe angefordert, die Versorgung vor Ort steht kurz vor dem Kollaps. Nachdem die EU-Staaten, die USA, Kanada und Australien inzwischen die meisten ihrer Landsleute aus dem Libanon über Zypern in Sicherheit gebracht haben, erwarten die Behörden nun den Ansturm zehntausender Asiaten und Afrikanern aus dem Libanon.

 (DR)

Mit Schiffen verlassen die Flüchtlinge den Libanon. Viele landen auf Zypern, das Land gleicht einem einzigen Flüchtlingslager. Die Regierung hat bereits internationale Hilfe angefordert, die Versorgung vor Ort steht kurz vor dem Kollaps. Nachdem die EU-Staaten, die USA, Kanada und Australien inzwischen die meisten ihrer Landsleute aus dem Libanon über Zypern in Sicherheit gebracht haben, erwarten die Behörden nun den Ansturm zehntausender Asiaten und Afrikanern aus dem Libanon. Dort leben etwa 170 000 Arbeitnehmer aus Sri Lanka, Bangladesch, den Philippinen und Äthiopien. Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt auf Anforderung des Auswärtigen Amtes die deutsche Botschaft auf Zypern bei der Betreuung von Flüchtlingen. Auch Caritas International hilft bei der Organisation und Versorgung der Menschen.

Flüchtlingswelle auf Zypern

Humanitäre Katastrophe im Libanon
Die Angriffe der Israelis treffen trotz aller Appelle aus dem Ausland nach wie vor allem Zivilpersonen.
Das Bündnis von Hilfsorganisationen, die "Aktion Deutschland Hilft", stellt sich nach eigenen Angaben auf eine humanitäre Katastrophe im Nahen Osten ein. Der Vorstand des Bündnisses und Leiter von Malteser International, Ingo Radtke, sagte am Samstag in Bonn, er erwarte einen Anstieg der Zahl ziviler Opfer. Es sei mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen. Das betreffe sowohl die Zahl von Verletzten als auch den medizinischen Bedarf bei Flüchtlingen.
Die Aktion Deutschland Hilft hat laut Radtke gemeinsam mit dem Malteser Orden 60.000 Euro für die Soforthilfe im Libanon bereit gestellt. Die Hilfeleistungen würde durch zerstörte Straßen und Brücken zwischen Südlibanon und Beirut erschwert. Zudem würden größere Fahrzeuge als mögliche Transportmittel der Hisbollah angesehen und zerstört.

Trinkwassermangel im Libanon
Wie das UN-Welternährungsprogramm (WFP) in Rom erklärte, wird es im Libanon für hunderttausende Menschen immer schwieriger, sich mit Lebensmitteln und anderen existenziellen Gütern zu versorgen. Die Preise für Lebensmittel sind exorbitant gestiegen, die Trinkwasserversorgung soll dramatisch sein, berichtet die Caritas Libanon. Zerstörte Straßen und Brücken hätten die Lieferung von Lebensmitteln fast völlig unterbrochen. Über 500.000 Menschen befinden sich nach UN-Angaben innerhalb des Libanon auf der Flucht.

Zehn Millionen Euro EU-Soforthilfe
Die EU-Kommission stellte zehn Millionen Euro humanitäre Soforthilfe für die rund 500.000 Vertriebenen des Konflikts im Libanon zur Verfügung. Das katholische Hilfswerk Caritas Libanon rechnet damit, dass für die Versorgung der Flüchtlinge im Libanon mit dem Lebensnotwendigsten ein Bedarf von mindestens 1,3 Millionen Euro nötig sei. Besonders dringlich sei die Hilfe für Einwanderer aus Asien und Afrika.

Caritas International bittet um Spenden, um die Partner im Libanon zu untertsützen.
Spendenkonto:
Kto-Nr. 202
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
BLZ 660 205 00
Stichwort: Kriegsopfer im Nahen Osten