Papst erneuert Appell mit Nachdruck

Weltweites Gebet aller Religionen für Frieden in Nahost

Angesichts der Eskalation im Nahen Osten hat Papst Benedikt XVI. am Wochenende erneut zu einem Ende der Gewalt gemahnt. "Ich erneuere mit Nachdruck den Appell an die Konfliktparteien, sofort das Feuer einzustellen und die Entsendung humanitärer Hilfe zuzulassen", sagte der Papst am Sonntag in seinem Urlaubsort Les Combes.Der Papst rief beim Angelus-Gebet die kämpfenden Parteien auf, mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft Verhandlungen aufzunehmen.

 (DR)

Angesichts der Eskalation im Nahen Osten hat Papst Benedikt XVI. am Wochenende erneut zu einem Ende der Gewalt gemahnt. "Ich erneuere mit Nachdruck den Appell an die Konfliktparteien, sofort das Feuer einzustellen und die Entsendung humanitärer Hilfe zuzulassen", sagte der Papst am Sonntag in seinem Urlaubsort Les Combes.
Der Papst rief beim Angelus-Gebet die kämpfenden Parteien auf, mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft Verhandlungen aufzunehmen. Ausdrücklich unterstrich er das Recht des Libanon auf Integrität und Souveränität, das Recht der Israelis auf ein Leben in Frieden in ihrem Staat und das Recht der Palästinenser auf ein freies und souveränes Heimatland.

Bitte um solidarische Hilfe
Seine besondere Nähe bekundete Benedikt XVI. zu der schutzlosen Zivilbevölkerung. Sowohl die Bewohner Galiläas wie des Libanon seien nur Opfer des Konflikts, der sie ungerechterweise treffe. Der Papst appellierte erneut an karitative Organisationen, der betroffenen Bevölkerung solidarisch zu helfen.

Papst Benedikt XVI. im O-Ton

Der Papst hatte für Sonntag alle Gläubigen zum gemeinsamen Gebet für ein Ende der Feindseligkeiten im Nahen Osten aufgerufen. Seine Einladung zu weltweiten Friedensgebeten richte sich "an jeden, der beten kann und will", und "besonders auch an Muslime und Juden", sagte der Papst laut einem Bericht der italienischen Tageszeitung "Avvenire" (Samstagsausgabe) in seinem norditalienischen Ferienort Les Combes vor Journalisten.
Die gemeinsamen Bitten sollten ein Zeichen vor Gott und für die Menschen sein, "und hoffentlich auch für die Politiker", fügte der Papst hinzu. Zurückhaltend äußerte sich Benedikt XVI. zu einer direkten politischen Intervention des Vatikans im Konfliktgebiet. Dies solle man besser der Diplomatie überlassen. "Wir greifen nicht in die Politik ein, aber tun alles für den Frieden", zitierte die Zeitung den Papst.

Kirchenvertreter in USA fordern sofortige Waffenruhe in Nahost
Führende Kirchenvertreter in den USA haben Präsident George W. Bush aufgerufen, sich für einen sofortigen Waffenstillstand im Libanon einzusetzen. In dem Land gebe es eine «schwere humanitäre Krise», hieß es in einem am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Schreiben an Bush. Zu den Unterzeichnern zählen der Generalsekretär des Nationalen Kirchenrates, der leitende Bischof der Evangelischen Lutherischen Kirche in Amerika und der leitende Bischof der Episkopalkirche.

Päpstliches Hilfswerk ruft zu Spenden für den Nahen Osten auf
Das päpstliche Hilfswerk "Cor Unum" hat zu Spenden für die vom Nahostkonflikt betroffene Bevölkerung aufgerufen. Die Gelder dienten der Bereitstellung von Notunterkünften, Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten, hieß es in dem am Samstag vom Vatikan veröffentlichten Appell. Mit der Organisation der Hilfe seien örtliche kirchliche Einrichtungen wie Caritas Libanon und die franziskanische Kustodie vom Heiligen Land beauftragt.

Hinweis: Der Päpstliche Rat "Cor Unum" erbittet Spenden unter dem Stichwort "Libanon" an die Banca di Roma, Konto 101010, ABI:
3002, CAB: 5008, SWIFT: BROMIT.

Radio Vatikan sprach mit Bischof Heinz Josef Algermissen, Präsident von Pax Christi Deutschland, über den Konflikt und Lösungsmöglichkeiten.