Handreichung zu eucharistischer Gastfreundschaft vorgelegt

"Steh auf und iss, sonst ist der Weg zu weit für Dich"

Als erstes katholisches Bistum hat die Diözese Osnabrück eine offizielle Handreichung zur sogenannten eucharistischen Gastfreundschaft vorgelegt. Im Hintergrund steht der Ökumenische Kirchentag in Osnabrück am vergangenen Wochenende.

Ein Priester hält eine Hostie / © Corinne Simon (KNA)
Ein Priester hält eine Hostie / © Corinne Simon ( KNA )

Das am Mittwoch veröffentlichte Heft legt dar, unter welchen Bedingungen "bei 'ökumenisch dichten' Gelegenheiten" im Bistum alle Christen an einer katholischen Eucharistie- oder evangelischen Abendmahlsfeier teilnehmen können. Bisher ist die Eucharistiefeier allein katholischen Gläubigen vorbehalten.

Einladung zur Gastfreundschaft am Kirchentag

Bischof Franz-Josef Bode hatte die Publikation noch vor seinem Rücktritt Ende März gutgeheißen. Solange eine volle Kirchengemeinschaft noch nicht erreicht sei, es aber wachsende Verständigung zwischen den Konfessionen gebe, so Bode in einem Geleitwort, "braucht es Gelegenheiten der gegenseitigen Gastfreundschaft".

Anlass der Veröffentlichung war der Ökumenische Kirchentag in Osnabrück am vergangenen Wochenende. Dabei hatten katholische und evangelische Gemeinden am Samstagabend offiziell zu einer solchen Gastfreundschaft eingeladen.

Theologische Ansätze und persönliche Erfahrungen

Unter dem Titel "Steh auf und iss, sonst ist der Weg zu weit für Dich" versammelt das knapp 40-seitige Heft zwei theologische Aufsätze von Bode und der Osnabrücker Theologin Margit Eckholt sowie persönliche Erfahrungen und Überlegungen evangelischer und katholischer Christen.

Auch bietet es Links zu relevanten theologischen Texten. Das Material solle helfen, sich als Christ eine fundierte Meinung zu bilden, um bei passenden Gelegenheiten zu entscheiden, ob man als Zelebrant zu Eucharistie oder Abendmahl einlädt oder als Gläubiger dieser Einladung folgt.

Abendmahl und Eucharistie

Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Das theologische Verständnis des Gottesdienstes unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.

Symbolbild Eucharistie / © Zolnierek (shutterstock)
Quelle:
KNA