Abendmahl und Eucharistie

Symbolbild Eucharistie / © Zolnierek (shutterstock)

Mit Abendmahls- und Eucharistiefeiern gedenken Christen des letzten Abendmahls Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verhaftung und Kreuzigung. Das theologische Verständnis des Gottesdienstes unterscheidet sich zwischen den christlichen Konfessionen stark.

Nach katholischer Auffassung, die im Konzil von Trient (1545-1563) festgeschrieben wurde, ist Jesus Christus real in den Zeichen von Brot und Wein gegenwärtig, die dabei ihre "Substanz" ändern. In den reformatorischen Kirchen wird mehr der Bekenntnis- und Gedächtnischarakter betont, die Lehre der "Realpräsenz" Christi sehen die Kirchen der Reformation unterschiedlich.

Seit 1973 praktizieren die reformatorischen Kirchen Europas Abendmahlsgemeinschaft und laden dazu ausdrücklich andere Christen ein. Die katholische Kirche versteht die Gemeinschaft am Altar als Ausdruck der Einheit in Glaube und Lehre. Die Eucharistiefeier ist ein Sakrament. Zur Kommunion sind nur Katholiken sowie Mitglieder der unierten orientalischen Kirchen zugelassen. Protestanten dürfen nur in Ausnahmefällen - etwa in bestimmten Notlagen - die Eucharistie empfangen. Katholiken ist eine Teilnahme an protestantischen Abendmahlsfeiern untersagt.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts gab es katholischerseits immer wieder "Eucharistische Kongresse", die das Verständnis für die Bedeutung der Eucharistie im Leben der Kirche bewusst machen und öffentlich bezeugen sollen, dass Jesus Christus die Lebensmitte der Kirche ist.

In Deutschland fanden bisher zwei dieser internationalen Kongresse statt: der 20. Eucharistische Weltkongress 1909 in Köln und der 37. Eucharistische Weltkongress 1960 in München. 2013 luden die Deutsche Bischofskonferenz und das Erzbistum Köln zu einem ersten nationalen "Eucharistischen Kongress" ein.  

Das letzte Abendmahl gehört zu den am häufigsten gemalten Motiven der Kunstgeschichte. Das mit weitem Abstand bekannteste Werk ist Leonardo da Vincis Abendmahlsdarstellung. Er schuf das Wandgemälde zwischen 1494 bis 1498 für den Speisesaal des Mailänder Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie. (KNA)