Kardinal Woelki verteidigt Vorgehen und schließt Rücktritt nicht aus

Gutachten wird auch seine Rolle beurteilen

Im Zwist um die Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki sein Vorgehen erneut verteidigt. Er schloss aber persönliche Konsequenzen bei eigenem pflichtwidrigem Verhalten nicht aus.

Rainer Maria Kardinal Woelki / © Harald Oppitz (KNA)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Harald Oppitz ( KNA )

Kardinal Woelki schloss einen Rücktritt nicht aus, falls ihm ein neu bestelltes zweites Gutachten ein pflichtwidriges Verhalten attestiert. "Die Übernahme von Verantwortung, die ich von allen anderen verlange, werde ich auch mir abverlangen", sagte Woelki der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Samstag).

Jeder Entscheidungsträger müsse Rechenschaft ablegen für sein Tun und Unterlassen, das gelte auch für ihn selbst. Zur Untersuchung möglicher Fehler und Versäumnisse gehöre das Nennen der Namen von Verantwortlichen, "denn Verantwortung ist persönlich".

Eigene Fehler eingeräumt

"Das Gutachten von Professor Gercke wird auch meine Rolle in diesem Fall beurteilen", sagte Woelki. Von Beginn der Untersuchung an sei es ihm darum gegangen, mögliche Fehler und Versäumnisse von Verantwortlichen deutlich zu benennen.

Über die Aufarbeitung der Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester räumte der Kardinal erneut eigenes Fehlverhalten ein: "Auf dem Weg habe auch ich Fehler gemacht, und die sind in der Tat schmerzlich. Ich hoffe sehr, dass der Vertrauensverlust wiedergutzumachen ist." Vielleicht sei die Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse ein erster Schritt.


Quelle:
KNA , epd