Caritas, Diakonie und Entwicklungsministerium kooperieren

"Grüner Knopf" als Blaupause für das Lieferkettengesetz

Caritas, Diakonie und das Entwicklungsministerium schließen sich bei der nachhaltigen Textilbeschaffung zusammen. "Ich freue mich, dass die Diakonie und der Caritasverband auf den Grünen Knopf setzen", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller.

Das staatliche Textilsiegel "Grüner Knopf" / © Britta Pedersen (dpa)
Das staatliche Textilsiegel "Grüner Knopf" / © Britta Pedersen ( dpa )

"Private und öffentliche Einrichtungen können viel zu fairen Lieferketten beitragen, wenn sie konsequent nachhaltig beschaffen", so Müller (CSU) am Mittwoch vor der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung in Berlin. Anlass ist die Einführung des staatlichen Textilsiegels "Grüner Knopf" vor einem Jahr.

Zusammen seien Diakonie und Caritas die größten Textilbeschaffer in Deutschland außerhalb der öffentlichen Hand, so Müller weiter. Allein für 2,2 Millionen Betten und Plätze in 56.000 Einrichtungen würden riesige Mengen an Bettwäsche benötigt. Mit der Absichtserklärung wolle man daher gemeinsam die Beschaffung von Textilien nachhaltiger gestalten und zu einer Verbesserung der Menschenrechts-, Sozial- und Umweltstandards entlang globaler Lieferketten und in den Produktionsländern beitragen.

52 Unternehmen verkaufen Produkte mit dem "Grünen Knopf"

Das staatliche Siegel "Grüner Knopf" ging am 9. September 2019 an den Start. Um mit dem Siegel ausgezeichnet zu werden, müssen Unternehmen langfristig 46 soziale und Umweltschutzkriterien erfüllen. Bis 2021 läuft noch eine Testphase mit weniger Kriterien. Derzeit verkaufen 52 Unternehmen Produkte mit dem "Grünen Knopf". Trotz Umsatzrückgängen aufgrund der Corona-Pandemie konnten nach Ministeriumsangaben im ersten Halbjahr gut 50 Millionen Artikel mit dem Siegel verkauft werden. Mittlerweile könne sich jeder von "Kopf bis Fuß" mit Grüner-Knopf-Produkten einkleiden. Auch Bettwäsche, Rucksäcke oder Zelte trügen das Siegel.

"Der Grüne Knopf ist mehr als ein Textilsiegel - er ist unser Zeichen für Verantwortung. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten", bekräftigte Müller. Daher sei der Grüne Knopf eine Blaupause für ein branchenübergreifendes Lieferkettengesetz. Der Entwurf eines Lieferkettengesetzes befindet sich weiter in der Ressortabstimmung. Am Mittwoch protestierte die Initiative Lieferkettengesetz, an der sich auch Misereor und Brot für die Welt beteiligen, vor dem Bundeskanzleramt gegen das erneute Verschieben der Kabinettsberatungen zum Lieferkettengesetz.


Quelle:
KNA
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