Grabmal Ottos des Großen wird untersucht

Sarkophag in Gefahr?

Am Grabmal von Kaiser Otto dem Großen im Magdeburger Dom wird eine Restaurierung vorbereitet. Derzeit wird die Standfestigkeit des Sarkophags untersucht. 937 gründete er das Mauritiuskloster, aus dem später der Dom wurde.

Grab von Otto I., römisch-deutscher Kaiser in der Magdeburger Kathedrale / © Diego Grandi (shutterstock)
Grab von Otto I., römisch-deutscher Kaiser in der Magdeburger Kathedrale / © Diego Grandi ( shutterstock )

Wie die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt als Eigentümerin der Kathedrale und das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie am Montag mitteilten, sei bei Voruntersuchungen im vergangenen Jahr eine eiserne Platte unterhalb des Bodenbelags aufgefallen, die korrodiert sei. Ihr Zustand sowie das mögliche Vorhandensein weiterer Platten sei unbekannt, hieß es. Sie könnten aber für die Stabilität des Grabes von großer Bedeutung sein.

Blick auf den Magdeburger Dom von Norden / © K-FK (shutterstock)
Blick auf den Magdeburger Dom von Norden / © K-FK ( shutterstock )

In den vergangenen Wochen wurde das Grabmal mit einer Holzkonstruktion eingehaust. Zudem sind laut Kulturstiftung mithilfe eines Laserscanners hochauflösende 3D-Modelle des Sarkophags erstellt worden.

Alte Stahleinbauten sind beschädigt

Videoaufnahmen hatten im vergangenen Jahr gezeigt, dass Stahleinbauten aus dem Jahr 1844, die den Sarkophag aus Kalkstein abstützen sollen, starke Korrosionsschäden aufwiesen. Dadurch könnten die Marmorplatte sowie der Sarkophag aus Kalkstein gesprengt werden, hieß es.

Die Deckplatte lagert den Angaben zufolge zudem auf teilweise nur einen Zentimeter dünnen Wänden. Sarkophag und Marmorplatte wiesen zudem Risse auf. Dadurch komme es zu einem Klimaaustausch mit dem Kirchenraum.

Otto I., genannt der Große, war ab 962 erster römisch-deutscher Kaiser. 937 gründete er in Magdeburg das Mauritiuskloster, aus dem später der erste Dom wurde. Hier wurden Otto und seine erste Frau Editha (910-946) bestattet.

Bistum Magdeburg

Das Bistum Magdeburg zählt zu den jüngsten Bistümern in Deutschland. Die Geschichte des katholischen Glaubens in der Region reicht allerdings zurück bis ins achte Jahrhundert. 

Das Gebiet des Bistums umschließt ein Territorium, das zu den ältesten deutschen Kulturlandschaften zählt. Hier stand die Wiege des Deutschen Reiches und bis heute ruhen hier die ersten deutschen Herrscher: König Heinrich I. in der Stiftskirche von Quedlinburg und Kaiser Otto der Große im Magdeburger Dom, der ersten gotischen Kathedrale diesseits der Alpen. 

Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf (KNA)
Die Kathedrale Sankt Sebastian zwischen Wohnhäusern in Magdeburg / © Dominik Wolf ( KNA )
Quelle:
epd