Die drei betagten Augustiner-Chorfrauen, die sich gegen den Umzug in ein Seniorenheim wehren, dürfen in Österreich vorerst im Kloster Goldenstein wohnen bleiben - allerdings unter Auflagen. Das bestätigte das zuständige Stift Reichersberg am Freitag.
Der Vorgesetzte der Frauen, Propst Markus Grasl, zeigte sich zuversichtlich, dass damit "wieder ein geregeltes Ordensleben in Goldenstein Realität" werden könne.
Das Schicksal der Goldenstein-Nonnen hatte in den vergangenen Monaten international für Schlagzeilen gesorgt. Sie waren Anfang September gegen den Willen Grasls aus einem Seniorenheim in ihr früheres Kloster zurückgekehrt. Das Gebäude gehört seit 2022 dem Erzbistum Salzburg und dem Stift Reichersberg.
Die Schwestern geben an, ihnen sei ursprünglich ein lebenslanger Verbleib zugesagt worden; nach Krankenhausaufenthalten mussten sie Ende 2023 dennoch in ein Heim übersiedeln.
"Gute Lösung für alle Beteiligten"
Laut Grasl ist es nun in Gesprächen mit Rom und dem Erzbistum Salzburg gelungen, "eine gute Lösung für alle Beteiligten" zu finden. Vorgesehen sei, den Klausurbereich des Klosters wiederherzustellen. Unterstützerinnen und Unterstützer, die den Nonnen zuletzt zur Seite standen, sollen den Plänen zufolge künftig nur noch eingeschränkten Zugang haben.
Grasl dankte allen Engagierten, betonte aber, ihr Einsatz sei nicht mehr erforderlich. Als Gäste seien sie indes weiterhin willkommen. Spenden der vergangenen Wochen und Erlöse aus einem Buch über die Schwestern sollen einem Missionsprojekt zugutekommen.
Pflegeangebot im Kloster
Die geistliche Betreuung der Frauen soll ein Priester aus dem Stift Reichersberg übernehmen; bislang waren befreundete Geistliche im Einsatz. Zudem sollen eine 24-Stunden-Pflege und eine regelmäßige medizinische Versorgung organisiert werden. Parallel werden die drei Schwestern für Pflegeplätze in unmittelbarer Nähe angemeldet. Sobald ihr Gesundheitszustand eine Versorgung im Kloster nicht mehr zulasse und ein Platz frei werde, sollen sie dorthin übersiedeln.
Überdies kündigte der Propst bauliche Veränderungen im Kloster an, um den Schwestern entgegenzukommen. Anfang Oktober wurde durch eine deutsche Firma bereits ein Treppenlift eingebaut.
Wie die "Salzburger Nachrichten" am Donnerstag berichteten, gehört auch ein Ende sämtlicher Social-Media-Aktivitäten zu den ausgehandelten Bedingungen. Auf Instagram hatten die Ordensfrauen zuletzt große öffentliche Aufmerksamkeit erhalten.