Giffey: Gegen religiöse Ungleichbehandlung von Frauen angehen

"Dinge beim Namen nennen"

Als Bürgermeisterin von Neukölln sei Pragmatismus erforderlich gewesen. Diesen Realitätssinn will die neue Bundesfamilienministerin Franziska Giffey jetzt ebenso an den Tag legen, vor allem wenn es um die Ausübung von Religion geht.

Menschen halten sich an den Händen und beten das Vaterunser / © Jan Schmidt-Whitley (KNA)
Menschen halten sich an den Händen und beten das Vaterunser / © Jan Schmidt-Whitley ( KNA )

Für die neue Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) ist es falsch, sich mit einer Ungleichbehandlung von Frauen aus religiösen oder kulturellen Gründen abzufinden. "Ich bin eine große Anhängerin pragmatischer Politik, und der erste Schritt dazu ist, dass man die Dinge beim Namen nennt", sagte Giffey dem "Tagesspiegel" (Samstag). Gegen "Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Unsicherheit" müsse angegangen werden.

"Teil meines Jobs"

Als ehemalige Bezirksbürgermeisterin des Berliner Problembezirks Neukölln wolle sie "mehr Realitätssinn in die Bundespolitik" tragen. "Ja, das ist Teil meines Jobs", so Giffey. Die Neuköllner hätten ihr mit auf den Weg gegeben: "Bleiben Sie, wie Sie sind, und vergessen Sie uns nicht!" Das sei sie den Leuten schuldig. "Gute Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit." Sie räumte ein, dass ihre Partei sich lange Zeit gescheut habe, Probleme im Zusammenhang mit Migration offen anzusprechen.

Anders als ihr Vorgängerinnen wolle sie ihr Familienleben nicht öffentlich machen und über ihre persönliche Vereinbarkeit von Familie und Beruf reden. "Mein Familienleben soll auch weiter meine Privatsache bleiben", sagte Giffey.


Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) / © Gregor Fischer (dpa)
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) / © Gregor Fischer ( dpa )
Quelle:
KNA