Gericht in Florida verbietet 16-Jähriger Abtreibung

Fehlende Reife

Ein Berufungsgericht in Florida hat einer 16-Jährigen wegen fehlender Reife die Genehmigung zum Schwangerschaftsabbruch verweigert. Der Richterspruch bestätigte das Urteil der Vorinstanz. Für einen neuen Antrag bleibt wenig Zeit.

Ultraschallbilder und ein Stethoskop / © Natalya Lys (shutterstock)
Ultraschallbilder und ein Stethoskop / © Natalya Lys ( shutterstock )

Die elternlose Minderjährige hatte ihren Antrag auf Abtreibung damit begründet, dass sie noch zur Schule gehe, keine Einkünfte habe und der Vater des Kindes nicht in der Lage sei, sie zu unterstützen. Die Gesetze in Florida verlangen bei minderjährigen Schwangeren, die abtreiben wollen, die Zustimmung eines Elternteils beziehungsweise des Vormunds.

Demokratische Abgeordnete bezeichnen Urteil als "Grausamkeit".

Betroffene kann neuen Antrag stellen

Das Gericht gewährte der Betroffenen indes die Möglichkeit, einen neuen Antrag zu stellen. In diesem könne sie zu einem späteren Zeitpunkt ihre Begründung für den Schwangerschaftsabbruch "angemessen formulieren". Für einen solchen Vorstoß steht nur relativ wenig Zeit zur Verfügung, da in Florida Abtreibungen nach der 15. Schwangerschaftswoche generell verboten sind.

US-Grundsatzurteil zu Abtreibung "Roe gegen Wade"

Im Grundsatzurteil "Roe gegen Wade" (Roe versus Wade) entschied der Oberste Gerichtshof der USA am 22. Januar 1973, dass staatliche Gesetze, die Abtreibungen verbieten, gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten verstoßen. Seither sind in den meisten US-Bundesstaaten Abtreibungen nahezu uneingeschränkt möglich.

Oberstes US-Gericht kippt liberales Abtreibungsrecht / © Steve Helber/AP (dpa)
Oberstes US-Gericht kippt liberales Abtreibungsrecht / © Steve Helber/AP ( dpa )
Quelle:
KNA