Generalvikar von Lyon mahnt Gläubige des Erzbistums zur Ruhe

Neue Ziele

Nach dem Missbrauchsurteil gegen Kardinal Philippe Barbarin: Der Generalvikar von Lyon, Yves Baumgarten, ruft die Gläubigen seines Erzbistums zu Ruhe und Vertrauen auf. Die Erzdiözese Lyon könne durchaus zu neuen Zielen aufbrechen.

Kardinal Philippe Barbarin, Erzbischof von Lyon, vor einer Kirche in Lourdes / © Stephane Ouzounoff (KNA)
Kardinal Philippe Barbarin, Erzbischof von Lyon, vor einer Kirche in Lourdes / © Stephane Ouzounoff ( KNA )

"Es wird etwas Neues geboren, und auf dieser Grundlage kann die Erzdiözese Lyon zu neuen Zielen aufbrechen", zitiert ihn die französische Zeitung "La Croix" (Donnerstag). Baumgarten übernahm am Dienstag vorübergehend die Amtsgeschäfte von Erzbischof Barbarin.

Außerplanmäßiges Treffen

Für Dienstag hat der Generalvikar Laien und Geistliche zu einem außerplanmäßigen Treffen eingeladen. Dabei soll über die jüngsten Ereignisse diskutiert werden. "Wir müssen uns zur Zukunft unserer Diözese äußern", sagte er.

Der Erzbischof von Lyon und Primas von Gallien war am 7. März zu einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden, weil er einen Priester nicht angezeigt hatte, der vor rund 40 Jahren mutmaßlich mehrere Minderjährige sexuell missbrauchte.

Rücktritt nicht angenommen

Zugleich kündigte Barbarin an, Berufung einzulegen und dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Dieser nahm das Gesuch nicht an, sondern stellte Barbarin die Entscheidung über seine Zukunft frei, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte. Barbarin nahm sich eine Auszeit.


Quelle:
KNA