Unter dem Motto "Bessere Bildung. Gleiche Chancen." hat das Bonifatiuswerk seine bundesweite Nikolaus-Aktion gestartet.
"Bildungs- und Chancengleichheit sind nicht nur pädagogische Themen, sondern entscheidende Elemente für soziale Teilhabe und Integration", sagte Generalsekretär Georg Austen bei der Eröffnung im Bundesfamilienministerium am Dienstag in Berlin. In ganz Deutschland fördere das Werk mit der Initiative "Tat.Ort.Nikolaus" 64 Orte und Einrichtungen, die sich besonders für Jugendliche engagieren, mit Zuschüssen für Projekte.
"Der Heilige Nikolaus hat Menschen geholfen, aus der Armut zu kommen. Keine Bildung zu haben, macht arm und kann auch krank machen. Deswegen wollen wir mithelfen, dass Bildungschancen und Bildungsrechte gegeben werden, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, durch die Bildung ihr Leben anpacken zu können, einen Beruf zu ergreifen und kritikfähig zu werden für das Leben", betonte Austen in einem Interview mit DOMRADIO.DE.
Bildung sei ein Grundrecht für alle Menschen, egal welcher Religion, welcher Herkunft oder auch welcher Nationalität.
Forderungen der jungen Menschen
An der Veranstaltung nahmen unter anderem junge Menschen aus der Berliner Manege-Schule teil, die es ermöglicht, einen Schulabschluss nachzuholen. Mit einem "Jobbus" standen sie direkt vor dem Bildungsministerium - "ein guter Ort", betonte Austen im Interview, damit "die Forderungen und Wünsche der jungen Menschen auch dort ankommen, wo sie eigentlich hingehören."
Die Schülerinnen und Schüler übergaben der Bundesbildungsministerin Karin Prien ihre Forderungen: "In den Forderungen ging es natürlich um Chancengleichheit für junge Menschen im Bildungssystem. Auch die Möglichkeit, Sprachen zu erlernen, war ein wichtiges Thema. Außerdem wurde Mobbing zur Sprache gebracht", resümierte Austen.
Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) nahm die Forderungen mit und versprach, sie bei den Länderverantwortlichen ins Gespräch zu bringen. Sie sagte, mit der Aktion werde die Botschaft von Nächstenliebe und Barmherzigkeit ins Land getragen. "Es gehört dazu, dass wir uns engagieren und darüber nachdenken, wer Hilfe besonders nötig hat", so Prien. Das sei auch Ziel der Politik, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.
Phase großer Unsicherheit
Austen hob hervor: "Gerade jetzt, in einer Phase großer bildungspolitischer Unsicherheit, ist es Zeit für mutige Schritte: mehr Investitionen, Reformen, christliche Werte – denn Bildung macht junge Menschen stark, auch gegen verführerische Ideologien."
Neben Prien nahmen am Start der Aktion auch der ehemalige Fußballprofi Arne Friedrich und die Sängerin Maite Kelly teil. "Der heilige Nikolaus ist Schutzpatron der Kinder, Schüler und Studierenden. Er steht wie kaum eine andere Gestalt für Gerechtigkeit und Solidarität. Gerade diese Werte brauchen wir", sagte sie.
Aktion findet zum sechsten Mal statt
Bereits zum sechsten Mal fördert das Bonifatiuswerk Initiativen und Projekte. Die "Tat.Ort.Nikolaus"-Aktion gehört dabei zur Kampagne "Weihnachtsmannfreie Zone", die das in Paderborn ansässige Hilfswerk vor mehr als zwanzig Jahren ins Leben gerufen hat. Sie solle den Heiligen Nikolaus mit seinen christlichen Werten wie Solidarität, Gerechtigkeit und Hilfsbereitschaft wieder stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein rücken.