Generalaudienz von Papst Franziskus

Eindringliches Gebet für den Frieden

Papst Franziskus hat bei seiner Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan eine Vielzahl an Themen angesprochen, vor allem das Gedenken an den Holocaust und die Ukraine-Krise beschäftigen ihn.

Gefaltete Hände von Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo (KNA)
Gefaltete Hände von Papst Franziskus / © Stefano dal Pozzolo ( KNA )

Angesichts zunehmender Spannungen hat Papst Franziskus zu weltweitem Gebet um Frieden in der Ukraine aufgerufen. "Bitten wir den Herrn inständig, dass in diesem Land Geschwisterlichkeit geweckt werde und Verletzungen, Ängste und Spaltungen überwunden werden können", sagte der Papst am Mittwoch im Vatikan.

Bereits am Sonntag hatte er das Friedensgebet angekündigt und große Sorge über die Lage in der Region zum Ausdruck gebracht. Das Volk habe in der Geschichte, etwa im Zweiten Weltkrieg, bereits so viel Leid erleben müssen. Die Ukraine habe Frieden verdient, so Franziskus. Der 85-Jährige rief alle auf, mehrfach im Lauf des Tages ein Vaterunser zu beten; "das Gebet, das uns zu Geschwistern macht".

Russland hat an den Grenzen zur Ukraine nach Angaben Washingtons und Kiews mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen. Moskau weist den Vorwurf zurück, einen Militäreinsatz vorzubereiten.

Papst erinnert an Holocaust

Papst Franziskus gedachte in der Generalaudienz auch den Millionen im Holocaust ermordeten Juden weltweit. Dieser Mord dürfe niemals vergessen werden und diese "unglaubliche Grausamkeit" dürfe sich nie wiederholen, sagte der 85-Jährige am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Zugleich rief er alle, vor allem Lehrer und Familien, dazu auf, auch künftigen Generationen von diesen Schrecken zu erzählen. «Damit eine Zukunft aufgebaut werden kann, in der die Menschenwürde nicht mehr mit Füßen getreten wird», so Franziskus. Am Donnerstag wird international an die Befreiung überlebender Häftlinge in Auschwitz und an die NS-Opfer erinnert. Die Rote Armee befreite sie aus dem größten NS-Konzentrationslager am 27. Januar 1945. Berichten zufolge nahm an der Generalaudienz am Mittwoch auch die polnische Schriftstellerin Lidia Maksymowicz teil. Sie kam als Kind ins KZ Auschwitz-Birkenau und überlebte.

Erklärung zur eigenen Gesundheit

Außerdem entschuldigte sich der 85-Jährige, dass er diesmal nicht die Pilger einzeln begrüßen könne. Er habe eine Entzündung im rechten Knie und könne daher schlecht laufen. "Die Ärzte haben mir gesagt, dass nur alte Menschen so etwas bekommen - daher weiß ich gar nicht, warum ich das jetzt habe", sagte er schmunzelnd. Schon am Vorabend bei der ökumenischen Vesper war Beobachtern aufgefallen, dass der Papst schlecht lief; allerdings hat er wegen seines bekannten Ischias-Leiden ohnehin stets einen schweren Gang.

 

Quelle:
KNA