Gemeinsamer Einsatz für Frieden von Christen und Buddhisten

Weigern der Verzweiflung nachzugeben

Christen und Buddhisten wollen sich gemeinsam für mehr Frieden einsetzen. Diese Absicht hielten sie in einer Erklärung zum Abschluss des 7. Buddhistisch-Christlichen Kolloquiums in Bangkok fest, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Die Maravijaya-Buddha-Statue in Naypyitaw (Myanmar) soll die höchste sitzende Marmor-Buddha-Statue der Welt sein. / © Aung Shine Oo/AP (dpa)
Die Maravijaya-Buddha-Statue in Naypyitaw (Myanmar) soll die höchste sitzende Marmor-Buddha-Statue der Welt sein. / © Aung Shine Oo/AP ( dpa )

Organisatoren des Treffens waren unter anderen die Vatikanbehörde für interreligiösen Dialog und die buddhistische Mahachulalongkornrajavidyalaya-Universität.

In einer Zeit, in der Menschen auf der ganzen Welt mit einer Vielzahl von globalen Herausforderungen konfrontiert sind, "weigern wir uns, (...) der Verzweiflung nachzugeben, denn wir glauben fest daran, dass inmitten der dunklen Wolken diejenigen, die tief in ihren jeweiligen religiösen Traditionen verwurzelt und bereit sind, mit allen zusammenzuarbeiten, der verzweifelten Menschheit einen Hoffnungsschimmer bringen können", heißt es in der Erklärung.

Religionen müssten innovativ sein

Zur Umsetzung verständigten sich die rund 150 Teilnehmenden auf gemeinsame Handlungsempfehlungen. So sollten etwa mit Dialog gewaltfreie Wege zur Konfliktlösung gefunden werden, beispielsweise um den Planeten zu schützen und gegen seine Zerstörung zu protestieren. Wichtig sei zudem die Förderung von Mitgefühl bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, um Ausgrenzung und Ungleichheit zu verhindern und Inklusion, Gerechtigkeit und Respekt zu fördern.

Religionen müssten innovativ sein, so eine weitere Forderung der Konferenz: "Wir besitzen religiöse Klassiker und jahrhundertelange Erfahrung und Weisheit. Wir müssen diese für unsere verwundete Menschheit nutzbar machen und die geschundene Erde retten." Das erfordere Einsatz für wissenschaftliche Bemühungen, "um religiöse Bewegungen dabei zu unterstützen, ihre Wahrnehmung, ihr Denken und ihr Verständnis des Anderen und des Planeten zu verändern".

"Inspirieren und wieder wachzurütteln"

Schließlich sollten sich alle in die Erziehung zu einem fürsorglichen und gemeinsamen Umgang miteinander und mit der Umwelt einbringen. "Um unsere Gesellschaft zu inspirieren und wieder wachzurütteln, müssen wir außerdem die Geschichten von Menschen erzählen, die Opfer gebracht haben, um anderen und der Erde zu helfen", heißt es in dem Schreiben.

Seit 1995 treffen sich Christen und Buddhisten regelmäßig, um über einen gemeinsamen Einsatz für die Menschheit und den Planeten zu beraten. Das nächste Kolloquium soll 2025 in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh stattfinden.

Buddhismus

Der Buddhismus ist eine Lehrtradition und Religion, die ihren Ursprung in Indien hat. Sie hat weltweit je nach Quelle zwischen 230 und 500 Millionen Anhänger – und ist damit die viertgrößte Religion der Erde (nach Christentum, Islam und Hinduismus). Der Buddhismus ist hauptsächlich in Süd-, Südost- und Ostasien verbreitet. Etwa die Hälfte aller Buddhisten lebt in China.

Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi (DR)
Garten des Buddhismus / © Heike Sicconi ( DR )
Quelle:
KNA