Papstmesse und Lebensmittelpakete zum Welttag der Armen

Gegen "Gleichgültigkeit und Zynismus"

Der Vatikan hat seine Initiativen zum katholischen Welttag der Armen vorgestellt, der am kommenden Sonntag begangen wird. Papst Franziskus feiert dann eine Messe mit Bedürftigen im Petersdom - mit allerdings beschränkter Teilnehmerzahl. Live auf DOMRADIO.DE um 10 Uhr.

Papst Franziskus beim Angelus / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )

Zugleich unterstützt das Bistum Rom finanzschwache Familien mit Lebensmittelpaketen und Masken. Am Petersplatz wurde eine Corona-Teststation für Obdachlose eingerichtet.

Wie Kurienerzbischof Rino Fisichella bei der Online-Pressekonferenz am Donnerstag sagte, werden in diesen Tagen 5.000 Pakete mit Grundnahrungsmitteln an notleidende Familien in den römischen Pfarreien ausgeliefert. Zudem stelle das Bistum eine erste Tranche von 350.000 Corona-Masken für 15.000 Schüler zur Verfügung. Damit wolle man die Jugendlichen auch an die Risiken der Pandemie und an ihre Verantwortung für ihre Familien erinnern, sagte Fisichella.

Lebensmittelspenden an karitative Einrichtungen

Weiter erhalten Familienheime und karitative Einrichtungen 2,5 Tonnen Nudeln als Spende eines italienischen Herstellers. Ähnlich verdankt sich laut dem Kurienvertreter auch die Beschaffung der Lebensmittelpakete auf einer Kooperation mit einer nationalen Supermarktkette. Eine in früheren Jahren eingerichtete ärztliche Ambulanz für mittellose Patienten und ein Mittagessen des Papstes mit 1.500 Armen müssen aus Infektionsschutzgründen entfallen, wie Fisichella mitteilte. Stattdessen wurde am Petersplatz eine Corona-Teststation für solche Obdachlose eingerichtet, die ein Nachtasyl benutzen oder in ihre Heimat zurückreisen wollen.

Papst Franziskus hatte den Welttag der Armen 2016 eingeführt. Er wird jeweils am zweiten Sonntag vor dem Advent begangen. Der diesjährige Aktionstag steht unter dem alttestamentlichen Motto "Streck dem Armen deine Hand entgegen". Franziskus veröffentlichte dazu Mitte Juni eine Botschaft, in der er auch auf die Notlagen der Corona-Krise hinweist. Zugleich kritisiert er "Gleichgültigkeit und Zynismus" von weltweiter Finanzspekulation, den Reichtum weniger auf Kosten ganzer Nationen sowie Waffen- und Drogenhandel und Korruption.


Quelle:
KNA