Sozialverbände fordern mehr Teilhabe für ärmere Menschen

Mittendrin statt dabei

Der Sozialdienst katholischer Frauen SkF und der SKM-Bundesverband dringen auf mehr soziale Teilhabe für Menschen in Armut. Diese erlebten ihre gesellschaftliche Ausgrenzung während der Corona-Pandemie besonders deutlich und würden nicht gehört.

Symbolbild Armut / © Lukas Gojda (shutterstock)

Das kritisierten die Verbände am Donnerstag in Dortmund und Düsseldorf. So sei beim Homeschooling die Ausgrenzung für viele arme Familien besonders spürbar gewesen, hieß es. Die SkF-Bundesvorsitzende Hildegard Eckert beklagte: "Häufig fehlten die digitalen Werkzeuge, um Lernmaterialien zu bearbeiten und Hausaufgaben online erledigen zu können." Auch der Zugang zu Behörden sei deutlich erschwert gewesen.

So seien Sozialbehörden und Arbeitsämter oft nur online erreichbar gewesen. "Gleichzeitig aber waren öffentliche Orte mit WLAN-Zugang wie beispielsweise Stadtbüchereien geschlossen." Diese Räume seien häufig auch Anlaufstelle für alleinstehende Menschen in Armut.

Kampagne #MittendrinStattDabei

Der neue SKM-Bundesvorsitzende Heinz-Georg Coenen forderte: "Von Armut betroffene Menschen müssen an allen politischen Entscheidungen, die sie betreffen, unbedingt beteiligt werden." Sie seien die "Experten des Lebens in Armut" und könnten selbst formulieren, was ihnen helfe.

Zum internationalen Tag zur Beseitigung der Armut an diesem Samstag haben die Verbände die Kampagne "#MittendrinStattDabei" gestartet. Sie soll den Angaben zufolge die Probleme von Menschen in Armut während der Corona-Krise deutlich machen.


Quelle:
KNA