Overbeck: Im Kampf gegen Klimawandel nicht nachlassen

Gegen den "unsolidarischen Wohlstand"

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat davor gewarnt, im Kampf gegen den Klimawandel nachzulassen. Die tiefe Rezession der deutschen und europäischen Wirtschaft dürfe nicht dazu führen, dass Klimaziele relativiert würden.

Windgeneratoren / © giSpate (shutterstock)

Dies sei kein angebrachter Schritt um kurzfristig wieder Wachstum zu erzeugen, schreibt Oberbeck in einem Essay im Buch "Avantgarde oder angepasst? Die Grünen - eine Bestandsaufnahme". Es erscheint am Mittwoch.

Overbeck weiter: "Das wäre ein unsolidarischer Wohlstand, der auf tönernen Füßen stehen würde, auf Kosten der jungen Generation erkauft". Gerade jetzt gelte es, zusammen für ein nachhaltiges und ressourcengerechtes Wirtschaften zu werben, "das allen Menschen dient und soziale Ungleichheit global verkleinert".

Kirche und die Grünen

Zum Verhältnis der katholischen Kirche zu den Grünen schreibt Overbeck, die anfängliche Distanz bestimme das Verhältnis schon längere Zeit nicht mehr. 40 Jahre nach ihrer Gründung seien die Grünen für die katholische Kirche wichtige Gesprächspartner. Beide verbänden unter anderem das Eintreten für liberale Demokratie, für eine "demokratische Sittlichkeit" und für eine nachhaltige und umweltbewusste Politik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und das Wohl künftiger Generationen nicht aus dem Blick verliere.

Die Kirche müsse sich bei ihrem Handeln stets bewusst sein, dass sie in Deutschland keine Volkskirche mehr sei, sondern "eine Stimme unter vielen". Um gehört zu werden, müsse sie sich gut profilieren und verantwortet positionieren, so Overbeck. Dabei gelte, "wer sich als bedeutender Teil der demokratischen Zivilgesellschaft versteht, darf dort in Wahrheits- und Geltungsfragen keine vor- oder überdiskursiven Sonderrechte beanspruchen und muss auch sprachlich die Binnenlogik kirchlicher Kommunikation aufbrechen".


Bischof Franz-Josef Overbeck im Gespräch / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Franz-Josef Overbeck im Gespräch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA
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