Gedenken an Opfer sexualisierter Gewalt im Osnabrücker Dom

Leid der Betroffenen und Schuld der Kirche

Das Bistum Osnabrück will Schuld eingestehen und Zeichen setzen. Mit einer Feier im Dom gedenkt es der Opfer sexualisierter Gewalt. Auch Bischof Dominicus Meier wird erwartet, um bewusst die Betroffenen in den Blick zu nehmen.

Dom Sankt Petrus am 17. August 2023 in Osnabrück. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dom Sankt Petrus am 17. August 2023 in Osnabrück. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Mit einer Gedenkfeier im Osnabrücker Dom will das Bistum Osnabrück am Sonntag an die Opfer sexualisierter Gewalt erinnern. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr und soll sowohl das Leid der Betroffenen als auch die Schuld der Kirche als Institution in den Blick nehmen, wie das Bistum am Dienstag mitteilte. An der Feier nehme auch Bischof Dominicus Meier teil.

Dominicus Meier, Bischof von Osnabrück / © Julia Steinbrecht (KNA)
Dominicus Meier, Bischof von Osnabrück / © Julia Steinbrecht ( KNA )

"Dieses Gedenken ist ein erster Schritt hin zu einer Betroffenen-sensiblen Erinnerungskultur", erklärte der Ombudsmann für Betroffene sexualisierter Gewalt im Bistum, Simon Kampe. Es solle ein Raum entstehen, in dem das Leid der Opfer achtungsvoll und klar benannt werde. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur des Schutzprozesses im Bistum in Zusammenarbeit mit dem Betroffenenrat Nord.

Papst Franziskus initiierte Gebetstag

Das Gedenken steht im Zusammenhang mit dem Gebetstag für die Betroffenen sexuellen Missbrauchs am 18. November, der auf eine Initiative des gestorbenen Papstes Franziskus (1936-2025) zurückgeht. Der Tag fällt zugleich auf den Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch.

Bistum Osnabrück

Das Bistum Osnabrück besteht seit mehr als zwölf Jahrhunderten. Die Anfänge gehen bis aufs Jahr 780 zurück, als Kaiser Karl der Große in Osnabrück eine Missionsstation errichtete. Im Laufe der Jahrhunderte änderte sich die räumliche Gestalt des Bistums Osnabrück mehrfach.

Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach (DR)
Sonnenschein am Dom zu Osnabrück / © Nicolas Ottersbach ( DR )
Quelle:
KNA