Führer der Weltreligionen betonen Willen zur Zusammenarbeit

Initiativen zu Frieden und Dialog

Die Teilnehmer des Weltkongresses der Religionen in Nur-Sultan haben angesichts globaler Krisen den Willen zu verstärkter Zusammenarbeit betont. Die Mehrheit der Religionsführer beschloss eine 35 Punkte umfassende Abschlusserklärung.

Papst in Kasachstan / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
Papst in Kasachstan / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

Darin wird das Entfesseln militärischer Konflikte jedweder Art verurteilt: Derlei Auseinandersetzungen führten zu unnötigem Blutvergießen, unabsehbaren Kettenreaktionen und störten die internationalen Beziehungen. Konkrete Beispiele, wie etwa den aktuellen Krieg in der Ukraine, nennt der Text nicht.

VII. Weltkongress der Religionsführer in Kasachstan / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
VII. Weltkongress der Religionsführer in Kasachstan / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

Die Kongressteilnehmer heben ihre Bereitschaft hervor, durch gemeinsame Initiativen zu Frieden und Dialog zwischen den Völkern und Kulturen beizutragen. Jeglicher Form von "Extremismus, Radikalismus und Terrorismus" erteilen sie eine deutliche Absage. Die negativen Folgen der Corona-Pandemie könnten nur durch gemeinschaftliche Anstrengungen überwunden werden.

Ausbau zu einer "globalen interreligiösen Dialogplattform"

Zu diesem Zweck soll die Konferenz in Kasachstan zu einer "globalen interreligiösen Dialogplattform" ausgebaut werden. Dafür wolle man mit internationalen und nationalen Organisationen in aller Welt kooperieren, heißt es in der Schlusserklärung.

Ein entsprechendes Konzept sei in Auftrag gegeben worden. Als Grundlage für die künftige Arbeit diene unter anderem das "Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen", das Papst Franziskus und der sunnitische Großimam von Kairo, Ahmad al-Tayyeb, 2019 unterzeichnet hatten.

Papst Franziskus auf dem VII. Weltkongress der Religionsführer / © Alexander Zemlianichenko (dpa)
Papst Franziskus auf dem VII. Weltkongress der Religionsführer / © Alexander Zemlianichenko ( dpa )

Zum Weltkongress der Religionen, an dem in diesem Jahr auch der Papst teilnahm, waren etwa 100 Delegationen aus 50 Ländern angereist. Zu den weiteren prominenten Teilnehmern zählten der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem, Theophilos III., Großscheich Ahmed al-Tayyeb und Israels sephardischer Oberrabbiner Yitzhak Yosef. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. ließ sich vertreten.

Seit 2003, auch als Reaktion auf den islamistischen Terroranschlag vom 11. September 2001 in den USA, lädt die kasachische Regierung alle drei Jahre zu einem "Kongress von Führern der Welt- und traditionellen Religionen".

Kongress der Führer der weltweiten und traditionellen Religionen

Bereits zum achten Mal veranstaltet die autoritäre Staatsführung Kasachstans einen "Kongress der Führer der Welt- und traditionellen Religionen". Dazu werden in der Hauptstadt Astana am Mittwoch und Donnerstag (17./18. September) rund 100 Delegationen aus 60 Ländern erwartet.

Der langjährige Staatschef Nursultan Nasarbajew lud 2003 erstmals zu der Religionskonferenz ein. Nach den islamistischen Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA wollte er damit laut eigener Aussage zu Frieden und Eintracht in der Welt beitragen.

Astana, Kasachstan im Jahr 2018: Der Kongress der Weltreligionen findet alle drei Jahre statt / © Roman Yanushevsky (shutterstock)
Astana, Kasachstan im Jahr 2018: Der Kongress der Weltreligionen findet alle drei Jahre statt / © Roman Yanushevsky ( shutterstock )
Quelle:
KNA