Der in der schlesischen Grafschaft Glatz geborene Kirchenmann arbeitete lange im vatikanischen Staatssekretariat, bevor er 1990 zum Bischof geweiht wurde und den Heiligen Stuhl als Botschafter zunächst im Sudan, dann im Baltikum, in Tschechien und ab 2003 in Deutschland vertrat.
Seit seiner Pensionierung 2007 lebte Ender in Rom, wo er verschiedene Aufgaben in der Kurie wahrnahm, etwa als Mitglied der Missionsbehörde. Die Beisetzung soll im Münsterland erfolgen.
Bätzing bekundet Beileid
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte den Verstorbenen für dessen ausgleichender Positionen. "Vor allem ist ihm der Brückenbau in die Politik gelungen, wo Nuntius Ender hoch anerkannt war. Seine langjährige internationale Erfahrung an Brennpunkten auf dem afrikanischen Kontinent kamen ihm dort ebenso zugute wie seine lange Zeit in Rom, die ihn wesentlich geprägt hat", so der Limburger Bischof in einem Kondolenzbrief.
Geboren am 7. September 1937 in schlesischen Steingrund, zog Ender nach dem Krieg mit seinen Eltern ins münsterländische Lüdinghausen. Er studierte in Rom Theologie, als Seminarist des deutschen Priesterkollegs "Germanicum", und wurde am 10. Oktober 1965 von Kardinal Julius Döpfner zum Priester für das Bistum Münster geweiht.
Ender trat 1970 in den Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Er arbeitete bis 1990 im vatikanischen Staatssekretariat, lange Zeit als Leiter der deutschsprachigen Abteilung. Zudem assistierte er vor allem Papst Johannes Paul II. (1978-2005) bei Privataudienzen, begleitete ihn auf Reisen und fungierte in den 80er Jahren mehrfach als vatikanischer "Reisemarschall". Bei der ersten Deutschlandreise von Papst Benedikt XVI. zum Weltjugendtag in Köln 2005 war Ender an der Organisation beteiligt.