Frauenverband hält Situation im Erzbistum Köln für untragbar

"Wir fordern eine rasche Entscheidung"

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands bezeichnet die Situation im Erzbistum Köln als "untragbar und unzumutbar". Die Katholikinnen und Katholiken litten unter dem Fehlverhalten sowie auch unter der Untätigkeit des Vatikans.

Kundgebung und Demonstration der kfd in Köln / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kundgebung und Demonstration der kfd in Köln / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Papst Franziskus müsse eine Entscheidung über die Position von Kardinal Rainer Maria Woelki fällen, forderten die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil und die Vorsitzende des Kölner kfd-Diözesanverbandes Elisabeth Bungartz gegenüber den Zeitungen der Funke Mediengruppe an diesem Mittwoch.

"Ein weiterer großer Vertrauensbruch"

kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil   / © Kay Herschelmann (kfd)
kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil / © Kay Herschelmann ( kfd )

Bislang aber gebe es kein Signal aus Rom und damit auch keine Klarheit in Köln. "Mit der offensichtlich falschen Verwendung des Sondervermögens, welches auch für die Opfer des sexuellen Missbrauchs bestimmt ist, ist ein schwerer Fehler begangen worden", so Heil und Bungartz. "Diese Nachricht bedeute einen weiteren großen Vertrauensbruch zwischen dem Bischof und den Gläubigen."

Die katholischen Verbände wie der kfd litten unter dem Fehlverhalten und den Fehlentscheidungen der Kirche, aber auch unter der Untätigkeit des Vatikan. Viele Mitglieder verließen deshalb die katholischen Verbände, weil sie das System so nicht mehr unterstützen wollten. "Wir fordern eine rasche Entscheidung, damit es in der Diözese Köln einen wirklichen Neuanfang geben kann", so Heil und Bungartz. Ähnlich wie die beiden kfd-Vertreterinnen hatte sich zuletzt auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, geäußert.

Elisabeth Bungartz / © Kathrin Becker (kfd)
Elisabeth Bungartz / © Kathrin Becker ( kfd )

Der Unmut vieler Katholiken im Erzbistum Köln sowie die Kritik an Kardinal Rainer Maria Woelki richtete sich zuletzt gegen die Zahlung von rund 1,15 Millionen Euro, mit denen die Spielschulden eines Geistlichen inklusive der Steuern und Zinsen gezahlt wurden. Dieses Geld stammte aus dem sogenannten BB-Fonds, aus dem auch Missbrauchsbetroffene Anerkennungszahlungen erhalten.

Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 265.000 Mitgliedern der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands. Wir machen uns stark für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft und setzen uns für ihre Rechte ein.

Die kfd ist eine Gemeinschaft, die trägt und in der sich Frauen in vielfältigen Lebenssituationen gegenseitig unterstützen. Sie ist der Frauenort in der Kirche, offen für Suchende und Fragende.  

Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ein Plakat der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA