Frauenforum fordert von Kardinal Marx Taufen durch Laien

Laien deutlich erkennbarer machen

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx soll nach dem Willen des Frauenforums in seiner Erzdiözese für mehr Beteiligung sorgen. Frauen und Männern in den Berufsgruppen der Gemeinde- und Pastoralreferenten soll er Taufen ermöglichen.

Symbolbild Taufe / © sweet marshmallow (shutterstock)
Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Einen entsprechenden Aufruf anlässlich der Feier des Jubiläums "50 Jahre Pastoralreferentinnen und -referenten" veröffentlichte Frauenforums-Sprecherin Hiltrud Schönheit auf Facebook. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.

Assistenz bei der Eheschließung

Zudem fordert das Frauenforum Marx auf, sich in der Deutschen Bischofskonferenz dafür einzusetzen, dass diese die Assistenz der beiden genannten Berufsgruppen bei der Eheschließung befürworte. So würden Laien "als kirchliche Amtsträger:innen" noch deutlicher erkennbar werden können, um in der Folge eine diesbezügliche Erlaubnis des Heiligen Stuhls als "Zeichen der Zeit" einzuholen.

Taufe

Die Taufe ist das erste und grundlegende Sakrament. Durch die Taufe wird der Mensch in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen. Die Taufe begründet die besondere, unauflösbare Gemeinschaft des Getauften mit Christus.

Symbolbild: Taufe / © Ruslan Lytvyn (shutterstock)

Zur Begründung verweist das Frauenforum auf eine Regelung im Kirchenrecht, wonach der Bischof geeignete Personen zur Taufe beauftragen kann, wenn Bischof, Priester oder Diakon verhindert sind. Bereits der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hatte Laien mit der Taufspendung beauftragt. Bei der Eheschließung gelte dies, wenn es eine Erlaubnis des Heiligen Stuhls gebe. "Da sich die Eheleute das Sakrament der Ehe gegenseitig spenden, geht es hier ohnehin nicht um die Frage einer Sakramentenspendung, sondern nur um die Mitwirkung kirchlicher Amtsträger:innen mit Traubefugnis", so das Frauenforum.

Papier von 2020 zur Gemeindereform 

Außerdem führen die Frauen in ihrem Aufruf das in Deutschland kontrovers diskutierte Papier des Vatikan zur Gemeindereform aus dem Jahr 2020 an. Darin würden beide Möglichkeiten ausdrücklich benannt. Sie seien bei der Erneuerung der kirchlichen Strukturen als erstes auszuschöpfen, fordert das Frauenforum. "Es geht hierbei nicht nur um eine Entlastung der Priester und Diakone, sondern nicht zuletzt um Fragen der Gerechtigkeit uns Frauen gegenüber."

Das Frauenforum ist nach eigenen Angaben eine Initiative von Frauen aus Räten, Verbänden, Fachstellen und Berufsgruppen des Erzbistums.

Quelle:
KNA