Frauen sollen in katholischen Messen präsenter werden

Predigt und Laienbeichte?

Die Vollversammlung des Synodalen Weges spricht sich mehrheitlich für eine stärkere Beteiligung von qualifizierten Frauen bei der Feier von katholischen Gottesdiensten aus. Dies bezieht die Erlaubnis mit ein, in Messen zu predigen.

Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Vierte Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Ein Papier, das die Teilnehmenden am Samstag in Frankfurt in Erster Lesung berieten und mit großer Mehrheit billigten, fordert auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz eine grundsätzliche Erlaubnis für qualifizierte und beauftragte Frauen und Männer, in Messen auch zu predigen. Bislang ist das weitgehend nur Geistlichen gestattet.

Die Kanzel: Häufig der Ort für die Predigt / © Uwe Aranas (shutterstock)
Die Kanzel: Häufig der Ort für die Predigt / © Uwe Aranas ( shutterstock )

Der Text ist noch nicht beschlossen, sondern wurde zur Weiterbearbeitung in das zuständige Synodalforum überwiesen.

In dem Handlungstext ist außerdem die Rede davon, dass Frauen künftig Taufen leiten und bei kirchlichen Trauungen assistieren sollten.

Wiederbelebung der Laienbeichte?

Ebenso seien "Möglichkeiten der Wiederbelebung der Laienbeichte im Kontext der geistlichen Begleitung" sowie die Mitwirkung von Laien bei Krankensegnung und -salbung zu prüfen. Grundsätzlich gelte: "Die gesamte Fülle des in der Geschichte der Kirche bereits geübten pastoralen Handelns ist neu zu entdecken."

Beichtstuhl / © Julia Steinbrecht (KNA)
Beichtstuhl / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die Frage einer Öffnung des Priesteramtes für Frauen in der katholischen Kirche schneidet der Handlungstext nicht ausdrücklich an. Befürworter von Reformen fordern seit Jahren einen solchen Schritt. Kritiker dagegen verweisen auf ein lehramtliches Schreiben des damaligen Papstes Johannes Paul II. Dieser hatte 1994 erklärt, dass die katholische Kirche "keinerlei Vollmacht" habe, Frauen die Priesterweihe zu spenden.

Das Sakrament der Beichte

Die Beichte gehört zu den sieben Sakramenten in der katholischen Kirche. Der Gläubige stellt sich in diesem Sakrament aufrichtig seinen Sünden, bekennt diese vor Gott und sie werden ihm schließlich vergeben, sofern er bereut. Darum wird das Bußsakrament auch als "Feier der Versöhnung" bezeichnet. Der Mensch übernimmt auf diese Weise die Verantwortung für sein eigenes Handeln und öffnet sich neu Gott sowie der Gemeinschaft der Kirche.

Beichte: Blick durch ein Holzgitter auf einen Priester mit violetter Stola in einem Beichtstuhl / © Harald Oppitz (KNA)
Beichte: Blick durch ein Holzgitter auf einen Priester mit violetter Stola in einem Beichtstuhl / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA