Franziskus spricht bei Angelusgebet über menschliche Laster

Müssen gezähmt und bekämpft werden

Papst Franziskus hat menschliche Laster als "wilde Tiere" bezeichnet. Diese müssten als solche gezähmt und bekämpft werden, sonst fräßen sie die eigene Freiheit auf, so Franziskus in seiner Sonntagsansprache auf dem Petersplatz.

Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus am Fenster des Apostolischen Palastes / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Zu diesen "Bestien der Seele" gehörten "die Gier nach Reichtum, die uns in Berechnung und Unzufriedenheit gefangen hält; die Eitelkeit des Vergnügens, die uns zu Rastlosigkeit und Einsamkeit verdammt; und wiederum die Gier nach
Ruhm, die Unsicherheit und ein ständiges Bedürfnis nach Bestätigung und Bekanntheit erzeugt".

Der Papst appellierte an die Menschen, in der Fastenzeit wie Jesus in die Wüste zu gehen. So könne sich jeder selbst nach den eigenen ungeordneten Leidenschaften fragen.

Bewaffnete Konflikte

Zudem hat Papst Franziskus an bewaffnete Konflikte und Kriege auf dem afrikanischen Kontinent erinnert. Nach seinem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz gedachte er der Menschen im Sudan, die seit zehn Monaten den blutigen Kämpfen zwischen der sudanesischen Armee und Milizen ausgesetzt sind. Wegen der katastrophalen humanitären Lage appellierte der Papst an die Konfliktparteien, den Krieg umgehend zu beenden und das Land zu Frieden zu führen.

Dieser müsse auch nach Mosambik zurückkehren, so Franziskus. Besonders verwies er auf die Lage in der Nordprovinz Capo Delgado, wo es in den vergangenen Tagen vermehrt Anschläge gab. Dabei sollen Wohnhäuser und Kirchen niedergebrannt worden sein; viele Menschen befänden sich auf der Flucht.

Kriege seien immer eine Niederlage, niemals die Lösung für ein Problem, betonte der Papst. Es gebe allzu viele Konflikte auf dem afrikanischen Kontinent, ebenso wie in anderen Teilen der Welt. Franziskus erinnerte an die Wirksamkeit des Gebets und rief die Menschen auf, unermüdlich für Frieden zu beten.
 

Angelus-Gebet

Der Angelus Domini (lat.), Der Engel des Herrn (dt.), auch Angelus, ist ein Gebet, das die Menschwerdung Jesu Christi durch Maria zum Thema hat. Es besteht aus drei Betrachtungsworten aus dem Lukas- sowie dem Johannesevangelium und beginnt mit den Worten: Angelus Domini nuntiavit Mariae ("Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft"). Traditionell wird zum "Angelus-Gebet" um 6.00 Uhr, 12.00 Uhr und 18.00 Uhr durch das Läuten der Kirchenglocken gerufen ("Angelus-Läuten").

Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus beim Angelus (Archiv) / © Stefano Dal Pozzolo/Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA