Forscher hält Masken in großen Kirchen bald für unnötig

"Da reichern sich keine Aerosole an"

Der Aerosolforscher Gerhard Scheuch hält im Freien "eigentlich gar keine Maßnahmen" mehr für nötig, um sich vor Ansteckungen mit dem Virus zu schützen. Auch in großen Kirchen könne bald auf Masken verzichtet werden.

Symbolbild: Medizinische Masken - FFP2 Maske und OP-Masken / © ANDREA TOSI (shutterstock)
Symbolbild: Medizinische Masken - FFP2 Maske und OP-Masken / © ANDREA TOSI ( shutterstock )

"Wir verbieten so viele Frischluftveranstaltungen, ohne dass das Einfluss auf die Pandemie hätte", sagte Scheuch, früherer Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosolmedizin, der "Nürnberger Zeitung" (Dienstag).

In Innenräumen sehe die Situation anders aus. Grundsätzlich aber gelte, je größer und besser belüftet der Raum, desto früher könne geöffnet werden: "In großen Kirchen oder Baumärkten kann man relativ früh auf Masken verzichten. Da reichern sich auch keine Aerosole an."

Infektionsgefahr in Kirchen gering

Scheuch verwies darauf, dass in großen Kirchen die Infektionsgefahr gering sei. Denn dort verteile und verdünne sich die Aerosolwolke schnell. "Ein Aufzug dagegen ist sofort verseucht. Und man kann sich dort auch noch anstecken, wenn der Infizierte gar nicht mehr da ist." Auch wenn zwei Stunden nach einer Besprechung mit einem Infizierten eine neue Gruppe oder die Putzkolonne in einen Raum komme, könne sich diese noch infizieren, so der Wissenschaftler. Die Viren hielten sich sehr lange in der Luft.

Für die Zukunft rechnet Scheuch, der lange am Helmholtz Zentrum in München tätig war, damit, "dass wir wie die Ost-Asiaten die Masken zu bestimmten Jahreszeiten einsetzen - aber dann bitte gezielt". Beim Einkaufen im Winter werde die Maske wohl erhalten bleiben, im Sommer aber dann aus dem öffentlichen Raum verschwinden: "Ich will den Leuten ja auch mal wieder ins Gesicht gucken können."

Quelle:
KNA