Fernsehjournalist Steffen Seibert wird neuer Regierungssprecher

Die katholische Stimme Angela Merkels

Steffen Seibert wird neuer Regierungssprecher. Erst vor wenigen Wochen war der Fernsehjournalist bei domradio.de eine Woche lang jeden Morgen für die Auslegung des Tagesevangeliums zuständig. Hier beschrieb er auch seinen Weg zum katholischen Glauben.

 (DR)

Der 50-Jährige werde seine Arbeit als Nachfolger von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am 11. August aufnehmen, teilte das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung am Samstag in Berlin mit.

Seibert ist seit 2003 Redakteur und Moderator der 19-Uhr-Heute-Nachrichten im ZDF. Seit 2007 moderiert er auch das Heute-Journals. Nach dem Studium der Geschichte hatte Seibert seine journalistische Laufbahn beim ZDF begonnen und war er dort in verschiedenen Stationen beschäftigt, so von 1992 bis 1995 als Korrespondent in Washington. Der Fernsehjournalist lebt in Wiesbaden, ist verheiratet und hat drei Kinder.

"Für einen leidenschaftlichen Journalisten ist das eine ganz unerwartete, faszinierende neue Aufgabe", sagte Seibert zu seiner neuen Tätigkeit. "Ich nehme diese Aufgabe gerne an, weil ich überzeugt bin, dass die Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel die richtigen Schwerpunkte setzt, um unserem Land in diesen schwierigen Jahren eine gute Zukunft zu sichern." Er wolle "mit aller Kraft" helfen, diese Politik den Bürgern zu vermitteln.

Überzeugter Katholik
Seibert hat sich mehrfach öffentlich zu seinen religiösen Überzeugungen geäußert. Erst vor wenigen Wochen war der Fernsehjournalist bei domradio.de eine Woche lang jeden Morgen für die Auslegung des Tagesevangeliums zuständig. Seinen Eintritt in die katholische Kirche vor rund zehn Jahren begründete er mit einer «große Sehnsucht» nach Religion.

Dazu sei der Wunsch nach einem «Aufgehobensein im Glauben» gekommen, sagte der gebürtige Münchner. Er sei lange zuvor aus der evangelischen Kirche ausgetreten und dann aus dem Zustand des «Außerkirchlichen» wieder eingetreten. Ausschlaggebend dafür seien biografische Zufälle gewesen. So habe er sehr viele katholische Menschen kennengelernt.

In seiner Familie sei er der einzige Katholik und überzeugter Messgänger, führte Seibert aus. Er besuche den Gottesdienst zwar nicht jeden Sonntag, aber doch häufig. Oft treffe er die Entscheidung, lieber unter der Woche in die Kirche zu gehen. Seibert ist mit einer Malerin verheiratet und hat mit ihr zusammen drei Kinder.